Ist eine Immobilienblase der Weiße Ritter für Franken-Schuldner?
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Ist eine Immobilienblase der Weiße Ritter für Franken-Schuldner?

Der Euro hat sich der Kursuntergrenze bei 1,20 Franken entscheidend genähert. Kostete die Gemeinschaftswährung am 8. Januar noch 1,2395 Franken, waren es zuletzt nur noch 1,2210. Vielleicht kann der überhitzte Schweizer Immobilienmarkt das Blatt wenden. Sodann wäre ein guter Zeitpunkt aus einem Frankenkredit auszusteigen, befindet die Zürcher Kantonalbank Österreich.

Für die einen ist es schlichtweg eine Immobilienblase. Notenbanker tun sich jedoch besonders schwer darin das Wort "Blase" in den Mund zu nehmen, während sie die Finanzmärkte mit billigem Zentralbankgeld fluten. Deswegen spricht der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank, Jean-Pierre Danthine, von "Ungleichgewichte auf dem Hypotheken- und Immobilienmarkt".

"Er befindet sich in der Gefahrenzone. Das Risiko einer Korrektur ist groß", sagte Danthine über den Schweizer Immobilienmarkt gestern im Gespräch mit dem "Sonntagsblick". Käme es zu einem Platzen der Immobilienblase, wären davon nicht nur die Hotspots wie Zürich, Genf und Lausanne betroffen, sondern die gesamt Schweiz. Dies lehre der Crash in den USA.

Japanische Krankheit

Devisenexperten streiten darüber, wie sich ein Platzen der Schweizer Immobilienblase auf den Wechselkurs des Euros zum Franken auswirken dürfte. Weil der Eidgenossenschaft Wachstumspotential flöten ginge, müsste es zunächst zu einer Abwertung des Frankens kommen. Der Euro hätte Rückenwind, um gegen 1,30 Franken zu steigen.

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"Wenn ich im Moment einen solchen Kredit hätte, würde ich abwarten. Sollte der Kurs gegen 1,30 steigen, wäre ein guter Zeitpunkt für einen Ausstieg", sagte der Vorstandschef der Zürcher Kantonalbank Österreich, Adrian Kohler, im Gespräch mit dem "Wirtschaftsblatt auf die Feststellung, dass es in Österreich nach wie vor viele Fremdwährungskreditnehmer gebe.

Auf mittlere- und lange Sicht müsste der Franken gegenüber dem Euro jedoch wieder aufwerten, weil die Verlangsamung des Wachstums zu einem deflationären Umfeld führen dürfte. Die Schweiz bekäme sodann die japanische Krankheit: Sinkende Preise, sinkende Konsumausgaben, sinkende Unternehmensgewinne und eine starke Landeswährung.
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