Franken-Schuldner machen Österreichs Banken weiche Knie
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Franken-Schuldner machen Österreichs Banken weiche Knie

Weil sie massenhaft Kredite in Schweizer Franken ausreichten, haben österreichische Banken ein gewaltiges Problem. Sie können nicht genügend Eigenkapital aufbauen, um sich vor künftigen Krisen zu schützen. Die Ratingagentur Standard & Poor's erhöht den Druck auf Bank Austria, Erste Bank und Raiffeisen Bank International (RBI). Die Geldhäuser könnten noch mehr Drohbriefe an ihre Franken-Schuldner herausschicken.

Mit einer Kernkapitalquote von knapp sechs Prozent liegen österreichischen Banken auf dem Niveau der Geldhäuser von Italien und Frankreich. Darüber hinaus leiden RBI und Bank Austria unter ihrem Russland-Geschäft. Weil die Ölpreise zuletzt deutlich gesunken sind, hat Russland ein Einnahmeproblem.

"Natürlich schauen wir uns die Diversifikation der Gewinne an", zitiert das "WirtschaftsBlatt" Markus Schmaus von S&P. Der Experte verweist auf die hohe Ertragsabhängigkeit der österreichischen Banken von ihren geschäftlichen Aktivitäten in Russland. Sollte die russische Wirtschaft in eine Rezession schlittern und die Schweiz entgegen den Erwartungen den Euro-Mindestkurs aufgeben, dann würde es ganz eng für die Banken.

Von einem solchen Extremszenario wollen die Geldhäuser freilich nichts wissen. Sie schreiben ihren Franken-Schuldner "Drohbriefe", um sie zu einer Konvertierung in eine Euro-Finanzierung zu drängen. Die Angebote mit 2,9 Prozent Fixzins für zehn Jahre lassen jedoch zu wünschen übrig, weil sich die Banken sehr günstig bei der Europäischen Zentralbank Geld besorgen können. Trotz dem Schlamassel mit den CHF-Krediten will man auf eine Zinsmarge nicht verzichten.
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