So sieht die Bank den goldenen Esel Franken-Schuldner
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So sieht die Bank den goldenen Esel Franken-Schuldner

Ist er konvertierungswillig oder nicht? Wenn er es nicht ist, dann versuchen wir ihn mit ein paar Briefen umzustimmen. Der verängstige Häuslbauer kommt zum Gespräch in die Bank und wird mit einem Euro-Kredit von der Stange abgefertigt (10 Jahre Fixzins zu 2,9 Prozent). In Deutschland zahlt man für den gleichen Immobilienkredit derzeit 2,2 Prozent…

Vielleicht klingelt da schon wieder die Provisionskasse geschäftstüchtiger Bankberater. Jeder Konvertierungswillige, der fleißig in seinem Hamsterrad läuft, ist ein Geldgeschenk für die Bank. Österreichische Banken haben mit ausgereichten Franken-Krediten nachweisbar einen höheren Verwaltungsaufwand. Darüber hinaus müssen die Geldhäuser mehr Eigenkapital vorhalten.

Mit jeder Konvertierung eines Franken-Kredites in ein Euro-Darlehen verbessert sich die Qualität der Sicherheiten einer Bank, die sie bei der EZB hinterlegen kann, um an Zentralbankgeld zu gelangen. Die von der deutschen Zeitung "Welt am Sonntag" aufgedeckten gefährlichen Regelverstöße der Europäischen Zentralbank zeigen, welch Schindluder mit diesen Sicherheiten im Euroraum betrieben wird.

Es geht den Banken aber keinesfalls nur darum ihre Liquiditätspolster aufzuhübschen. Man kann den Hals nicht vollbekommen und muss auch noch zusätzlich etwas verdienen. Die Zinsen, und damit die Zinsmarge, eines Euro-Kredites von 2,9 Prozent sind im Vergleich zu dem "alten" Franken-Krediten um ein Vielfaches höher.

Eine in Deutschland bereits vor Jahren durchgeführte Untersuchung der Gebührenstruktur von Banken zeigt folgendes: Geldhäuser aus der öffentlich-rechtlichen Säule (Sparkassen) und der genossenschaftlichen Säule (Raiffeisenbanken), die von den Bürgern als besonders vertrauenswürdig angesehen werden, kassieren die höchsten Gebühren. In Österreich dürfte das nicht anders sein.