SNB Mindestkurs Mantra: Anstieg auf EUR/CHF 1,2116
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SNB Mindestkurs Mantra: Anstieg auf EUR/CHF 1,2116

Der Euro Mindestkurs bei 1,20 CHF steht nicht zur Disposition. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird die Untergrenze weiter verteidigen und keine Rücksicht auf steigende Fremdwährungsrisiken nehmen. Darüber hinaus verringert die SNB im Rahmen ihrer quartalsweisen Lagebeurteilung zur Geldpolitik die Wachstumsprognose für 2012 von 1,5 auf 1,0 Prozent. Der Libor Leitzins bleibt bei 0,00 bis 0,25 Prozent.

Am Devisenmarkt setzt der Eurokurs zum nächsten Höhenflug an. Um 12:05 Uhr steht das Devisenpaar bei EUR/CHF 1,2116. Technische Analysten möchten zum täglichen Handelsschluss in zwölf Stunden einen Wechselkurs über 1,2130 sehen, damit sich die Dynamik fortsetzt. Sollte dies nicht gelingen, könnte es einen Rückfall zum nächstliegenden Unterstützungsniveau bei 1,2070 geben.

„Der Franken ist nach wie vor hoch bewertet und belastet die Schweizer Wirtschaft. Die Nationalbank wird deshalb eine Aufwertung des Frankens mit ihren schwerwiegenden Folgen für die Preis- und Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz nicht zulassen“, schreibt die Notenbank. Die erwartete Abwertung des Schweizer Frankens sei bisher ausgeblieben.

Draghi Denkzettel

Die Bemerkungen der SNB zeigen, dass sie mit dem Anstieg des Euros zum ersten Geburtstag des Mindestkurses nicht zufrieden ist. Vergleich man die Kaufkraftverhältnisse zwischen der Eurozone und dem Frankenraum, dann ergibt sich ein „fairer Wechselkurs“ bei 1,30 bis 1,32. Wegen der Schuldenkrise und den Bekämpfungsmaßnehmen der EZB ist dem Eurokurs jedoch der Weg versperrt.

Immer expansiver gestaltet die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik. Notenbankchef Mario Draghi hat die Bilanzsumme im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt der Eurozone auf etwa 33 Prozent aufgebläht. In den USA liegt die Relation bei 22 Prozent. Seit gestern agiert Draghi allerdings nicht länger in einem rechtsfreien Raum.

Das deutsche Bundesverfassungsgericht hat sich in seinem Urteil über die Rechtmäßigkeit des ESM Rettungsschirm überraschend die EZB zur Brust genommen. In der Hauptverhandlung soll nun geklärt werden, inwiefern die von Draghi angekündigten unbegrenzten Staatsanleihekäufen einer Staatsfinanzierung gleichkommen. Die EZB könnte anschließend vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt werden.
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