EUR/CHF-Entwicklung Juni 2025: Droht der Ausbruch nach unten?

Das EUR/CHF-Chart zeigt aktuell eine enge Seitwärtsphase knapp oberhalb der 0,9300er-Marke. Hier sind einige Beobachtungen zur aktuellen Lage:

1. Seitwärtskonsolidierung

Seit Anfang Mai bewegt sich EUR/CHF in einer engen Range zwischen ca. 0,9300 (Unterstützung) und 0,9420 (Widerstand). Diese Spanne ist klar eingegrenzt durch die beiden farblich markierten Linien auf dem Chart.

2. Sinkende Volatilität und Richtungsunsicherheit:

Die kleinen Kerzenkörper und vielen Dochte deuten auf Unentschlossenheit im Markt hin. Die gleitende Durchschnittslinie (20-EMA) verläuft nahezu flach, was eine fehlende Trendrichtung unterstreicht.

3. Entscheidungszonen:

Ein Break unter 0,9300 setzt frische Abwärtsdynamik frei, mit Zielrichtung 0,9250 oder tiefer.

Ein Ausbruch über 0,9420 bringt die Euro-Käufer wieder ins Spiel bringen, wobei 0,9470 als kurzfristiges Ziel angezeigt wäre.

Linienchart zeigt Euro CHF Kursentwicklung im Juni 2025

4. Bewertung:

Da die Euro CHF Entwicklung zuvor von oben kam (abfallender Trend im April), wirkt diese Range wie eine bärische Konsolidierung. Solche Phasen brechen statistisch gesehen häufiger nach unten aus, besonders wenn es an starken bullischen Impulsen fehlt – wie hier sichtbar. (02.06.2025)


EUR/CHF notiert bei 0,9330 und liegt damit nahe der unteren Begrenzung der aktuellen Handelsspanne bei 0,9300. Die obere Begrenzung der Range verläuft bei 0,9420. Ein US-Gericht hatte zunächst den Großteil der von Präsident Donald Trump verhängten Zölle blockiert. Doch am Donnerstag setzte ein Bundesberufungsgericht die umfangreichen Strafzölle gegen Handelspartner vorläufig wieder in Kraft.

Sollte Donald Trump tatsächlich 50 % Zölle auf EU-Importe einführen, träfe das die Eurozone härter als die Schweiz, für die laut US-Regierung ein Satz von 31 % gelten würde. Allerdings handelt es sich bislang nur um Ankündigungen – der Einfluss auf EUR/CHF ist daher gering.

Entscheidend für das Währungspaar sind vielmehr die anstehenden Zinssenkungen von EZB am 5. Juni und SNB am 19. Juni sowie die globale Risikostimmung. Abwärtsrisiken für den EUR/CHF-Kurs tun sich auf, sollte die EZB kommunizieren, dass sie mit den Zinssenkungen lange nicht am Ende ist. (30.05.25)


Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, sieht den Euro als möglichen globalen Standard für den internationalen Handel – als echte Alternative zum US-Dollar. Der Euro-Franken-Kurs (EUR/CHF) notiert stabil bei 0,9350, nachdem er am Montag um 0,2 % gestiegen war. Der Euro-Dollar-Kurs (EUR/USD) klettert den dritten Handelstag in Folge auf 1,14. (27.05.25)


EUR/CHF steigt auf 0,9370 im Zuge einer leicht risikofreudigen Marktstimmung. Der Auftrieb folgt auf eine neue Ankündigung von US-Präsident Donald Trump am Sonntag, wonach die geplanten EU-Zölle auf den 9. Juli verschoben werden.

Trump hatte am vergangenen Freitag noch damit gedroht, pauschale Zölle von 50 % auf Importe aus der Europäischen Union zu verhängen, ursprünglich mit Inkrafttreten am 1. Juni 2025. Nach der Ankündigung war es zunächst zu einem merklichen Rückgang des Euros gegenüber dem Schweizer Franken auf 0,9290 gekommen (4-Wochentief).

Die Verschiebung der Zölle wird von den Märkten nun als temporäre Entspannung interpretiert. Anleger kehren vorsichtig in risikobehaftetere Positionen zurück, was dem Euro in Relation zum Franken Auftrieb verleiht.

Ob der Anstieg nachhaltig ist, bleibt abzuwarten – das Risiko einer erneuten Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und der EU ist weiterhin hoch. (26.05.25)


US-Präsident Donald Trump hat am Freitag angekündigt, einen pauschalen Zoll von 50 % auf die Europäische Union zu empfehlen – mit Wirkung ab dem 1. Juni 2025. In seiner Erklärung sagte Trump, die EU sei „hauptsächlich gegründet worden, um die USA im Handel auszunutzen“, und die Gespräche mit Brüssel kämen nicht voran.

Die Reaktion an den Finanzmärkten ließ nicht lange auf sich warten. Der Euro fiel unmittelbar nach der Ankündigung deutlich gegenüber dem Schweizer Franken. EUR/CHF stürzte von 0,9380 auf 0,9290 ab. Der Kursrutsch spiegelt mehrere Faktoren wider:

  1. Flucht in sichere Häfen: Der Schweizer Franken gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Angesichts eines drohenden transatlantischen Handelskonflikts suchen Anleger Zuflucht im Franken.
  2. Exportabhängigkeit der Eurozone: Die Eurozone (insbesondere Deutschland) ist stark vom Export abhängig. Ein pauschaler Zoll von 50 % würde viele europäische Industriezweige empfindlich treffen und das Wachstum schwächen.
  3. Geldpolitische Folgen: Die Europäische Zentralbank könnte gezwungen sein, ihre geldpolitischen Pläne zu überdenken, sollten die wirtschaftlichen Aussichten weiter eintrüben. Weitere und tiefere Zinssenkungen wären denkbar.
  4. Technische Marke durchbrochen: Mit dem Fall unter die Marke von 0,9300 verliert der Euro an Boden. Die Erholung seit Anfang März ist damit ausgelöscht, ein erneuter Rückfall in den Abwärtstrend ist möglich.

Sollte es nicht rasch zu einer diplomatischen Kehrtwende kommen, dürfte der Euro gegenüber dem Schweizer Franken weiter unter Druck bleiben. (24.05.25)