EUR/CHF-Ausblick: Das nächste große Ding
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EUR/CHF-Ausblick: Das nächste große Ding

Der EU-Aufbaufonds zusammen mit dem erheblichem Rückgang südeuropäischer Risikoaufschläge helfen nix: Für 1 Euro gibt es aktuell lediglich 1,07 Franken. Der Euro ist trotz beigelegtem Streits zwischen sparenden und schuldenmachenden Euroländern übermäßig abhängig von der Stimmung an den Finanzmärkten. Ist ein erneuter Börsencrash mit Fluchtwelle in den Schweizer Franken nur eine Frage der Zeit?

Der Zins auf eine 10-jährige Staatsanleihe aus Italien steht kurz davor unter 1% zu sinken. Im März 2020 war der Satz noch bei 2,4%. Die entsprechende spanische Zinsentwicklung sank um mehr als zwei Drittel von 1,23% auf 0,35%. Dadurch kam es zu einem rapidem Abschmelzen der Risikoaufschläge gegenüber denen wie ein Fels in der Brandung stehenden deutschen Bundesanleihen.

Sinken die Risikoaufschläge, bläst der Euro zur Aufholjagd gegenüber dem Schweizer Franken. Das war auch auch in diesem Jahr so. So kletterte die Gemeinschaftswährung von ihrem Corona-Tief bei 1,05 bis auf 1,09. Zuletzt hat sich der Euro allerdings trotz weiter sinkender Risikoaufschläge auf 1,07 Franken abgeschwächt.

An dieser Stelle tritt Gold in Erscheinung: Der Goldpreis in CHF klettert auf 1.760 Franken je Feinunze bzw. 56,60 Franken je Gramm. Der Goldpreis in Euro schafft es auf 1.640 je Feinunze bzw. 52,70 Euro je Gramm. Die Rekordhochs des gelben Edelmetalls zeigen: Europäische Anleger haben ein großes Interesse an Sicheren Häfen.

Weiterlesen: Gold Entwicklung 2020 / Goldpreis Prognose 2021-2030

Man will etwas in der Hinterhand haben, falls sich die hohen Staatsschulden Italiens, Spaniens, Portugal und Griechenlands doch noch zu einem Problem entwickeln. Der Schweizer Franken ist zwar eine Papiergeld-Währung. Sie kommt aber der Hartwährung Gold noch am nächsten. Euro, US-Dollar, Britisches Pfund, Japanischer Yen und die von den Rohstoffmärkten extrem abhängigen Dollar aus Australien und Kanada können da nicht mithalten.

Portfolioumschichtungen


Auch die mit Billionen aus der Notenpresse aufgeputschten Aktienmärkte dürften dem Schweizer Franken mit Sicht auf drei bis sechs Monaten in die Karten spielen. Noch ist jede Menge Stroh in Form von Papiergeld zum Verheizen da. Die von Gier bzw. der Fear of Missing Out, also der Angst eine Rallye zu verpassen, angefeuerten Börsen sind aber hochsensibel.

Sie erwarten von den Notenbanken neue, billionenschwere Notenpressen-Programme. Sollten Fed, EZB und Co. nicht in der Lage sein dem nachzukommen, wird es dicke Minuszeichen geben. Man muss sogar damit rechnen, dass die Börsentiefs vom März noch einmal getestet werden, auch wenn das aus heutiger Sicht fast unvorstellbar ist.

Gold hat während Börsencrashs oft das Nachsehen. Anleger verkaufen es, um Verluste bei Aktien auszugleichen. Wer am Aktienmarkt kalte Füsse bekommt, kauft hingegen den Schweizer Franken. Er stabilisiert das Portfolio.
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