Vertragsklopapier: Innerer Wert des Euros fällt weiter
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Vertragsklopapier: Innerer Wert des Euros fällt weiter

Für den Euro gibt es kein Entrinnen, und so pendelt der EUR/CHF-Kurs weiter zwischen 1,05 und 1,06. Politik und Europäische Zentralbank (EZB) nutzen die Corona-Pandemie, um die Staatsfinanzierung über die Notenpresse endgültig salonfähig zu machen.

Letzten Donnerstag beschließt die EZB wegen der Corona-Pandemie ein massives Anleihenkaufprogramm (QE). Weitere 750 Milliarden Euro wird sie aus dem Nichts drucken und damit vor allem Staatsanleihen kaufen.

Am Freitag schlägt die EU-Kommission dann eine Lockerung der Schuldenregeln vor, um den Weg für Ausgabenprogramme zu ebnen. Dem stimmen die EU-Finanzminister Montag per Telefonkonferenz zu. Formell ist alles in Ordnung.

Tatsächlich sehen wir die Geld- und Fiskalpolitik Zimbabwes oder Venezuelas eingewickelt in EU-Vertragsklopapier. Die enge Verzahnung zwischen den Finanzagenturen der Euroländer, die Staatsanleihen ausgeben, und der EZB-Notenpresse ist an absolutes No-Go.

Da können sich die EZB-Verteidiger auch nicht rausreden, dass die Notenbank die Staatsanleihen den Emittenten (also den Euroländern) sondern am so genannten Sekundärkmarkt erwerbe.

Aber was heißt das schon, wenn eine Geschäftsbank die Staatsanleihen nur für eine Sekunde halten muss, um sie dann an die nationalen Notenbanken weiterzuverkaufen. Hier wird einfach nur durchgereicht, weil es das Vertragsklopapier so will.

Oder wenn es so läuft wie in Italien: Dort kauft die italienischen Notenbank am Sekundärmarkt. Die Anteilseigner der Banca d'Italia sind die Banken und Versicherungen des Landes.

Die Schweiz muss steigende Staatsschulden nicht von ihrer Notenbank finanzieren lassen. Das ist ein Grund, warum der Schweizer Franken langfristig (2-5 Jahre) ein Fels in der Brandung bleiben wird.

Linienchart der von SNB-Interventionen gezeichneten EUR/CHF-Kursentwicklung im März 2020

Aus charttechnischer Sicht ist der Euro-Franken-Kurs in einer Seitwärtsbewegung. Die obere Grenzen verläuft bei 1,0620, die untere bei 1,0520. Weil die Schweizerische Nationalbank (SNB) unten interveniert, sind kurzfristig die Chancen für ein Anstieg höher einzuschätzen.
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