Euro rasselt weiter runter
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Euro rasselt weiter runter

EUR/CHF-Kurs mit 200 Tage Gleitender Durchschnitt und horizontalen Unterstützungen und Widerständen

Der Euro dreht erneut nach unten ab, und so sinkt der EUR/CHF-Kurs auf 1,0760. Das ist der tiefste Stand seit April 2017. Der Rückgang ist angesichts der konjunkturellen Erholung der Eurozone überraschend.

"Die (Eurozonen-) Wirtschaft zeigt gute Anzeichen einer Stabilisierung", sagt EZB-Direktor Yves Mersch. Den Euro interessiert das aber nicht. Er sinkt weiter und signalisiert damit: "Was Mersch erzählt, ist Schnee von gestern."

Bis gestern sah es noch so aus, als würde der Euro an der wichtigen Unterstützung bei 1,0810 Franken nach oben zurückprallen. Doch von diesem Szenario muss man sich nun verabschieden. Und so ist es durchaus möglich, dass sich der Euro am Ende dieser Woche bei 1,06-1,07 wiederfindet.

"Der Eurozone als wichtigster Handelspartner der Schweiz steht wirtschaftlich ein anspruchsvolles Jahr bevor. Entsprechend kann der Franken immer wieder unter Aufwertungsdruck geraten", heißt es in einem Währungskommentar der St.Galler Kantonalbank vom 23.12.2019.

Euro-Stützungskäufe


Dass der Euro-Franken-Kurs aktuell auf einem 3-Jahrestief notiert, dürfte der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nicht schmecken. Die SNB werde eine zu starke Aufwertung des Frankens verhindern, meint die St.Galler Kantonalbank.

Ob Notenbankchef Thomas Jordan bereits zum jetzigen Zeitpunkt seine Devisenhändler anweist, Euro-Stützungskäufe durchzuführen, darf allerdings bezweifelt werden. Das könnte für die SNB zu einer gefährlich Dauer-Intervention mit Hedgefonds-Wetten hinauslaufen.

Jordan, oder einer seiner Direktoriumskollegen, dürfte daher versuchen mit der Androhung den Schweizer Leitzins noch negativer zu machen, den Euro-Franken-Kurs etwas hochzubringen. Viel darf man von dieser Maßnahme aber nicht erwarten.

Der SNB-Leitzins liegt bereits bei -0,75%. Der Spielraum für weitere Lockerungen ist begrenzt. Laut Experten ist bei einem Leitzins von -1% die Grenze erreicht. Dann sind die Kosten ein versichertes Schließfach anzumieten und darin Bargeld zu horten niedriger als den Strafzins zu bezahlen.
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