Dieser Zinsanstieg kann gefährlich werden für Franken-Kreditnehmer
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Dieser Zinsanstieg kann gefährlich werden für Franken-Kreditnehmer

CHF 3-Monats-Libor Zinsentwicklung von 2006 bis 2020 (Flächendiagramm)

Der CHF 3-Monats-Libor kraxelt etwas heimlich auf den höchsten Stand seit dem Mindestkurs-Schock vor fünf Jahren. Für Franken-Kreditnehmern in Österreich wäre besser, ginge es in die andere Richtung. Ihnen macht bereits die Wechselkursentwicklung Sorge.

Bereits beim Jahreswechsel 2018 auf 2019 war der CHF 3-Monats-Libor mit -0,70% auf den höchsten Stand seit vier Jahren gestiegen. Anschließend sackte der Satz bis September auf -0,85% ab.

Auch der aktuelle Anstieg auf -0,69% könnte auf Jahresend-Kapitalumschichtungen von Schweizer Banken zurückgehen. Sollte dies der Fall sein, würde der CHF 3-Monats-Libor in 2020 wieder Richtung -0,80% abtauchen.

Ferner ist es möglich, dass der Satz dieses Mal weiter steigt. Hintergrund: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in den letzten Jahren einen Hang entwickelt, ihre Inflationsprognosen zu tief anzusetzen.

Sie tut dies in erster Linie, damit der Schweizer Franken nicht noch mehr aufwertet. Extrem tiefe Inflationsprognosen lassen niemanden daran zweifeln, dass die Zinsen in der Schweiz die negativsten der Welt bleiben. Anleger werden so abgeschreckt, Geld in der Schweiz zu parken.

Sollte jedoch die Inflation in der Schweiz die SNB-Prognosen übertreffen, steigt auch der CHF-Libor. Die SNB wird zwar weiterhin beteuern, dass Leitzinserhöhungen nicht auf der Agenda stehen. Einen leichten bis mittleren Zinsanstieg wird sie aber nicht verhindern können.