Schweiz ist in allem besser
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Schweiz ist in allem besser

Die Eurozonen-Wirtschaft hat sich den zweiten Monat in Folge erholt. Beim Euro-Franken-Kurs kommt davon nichts an. Die Schweizer Wirtschaft beschleunigt wesentlich stärker. Sie ist – vermeintliche Überbewertung des Frankens hin, vermeintliche Überbewertung des Frankens her – bereits am boomen.

"Euroland zieht den Kopf aus der Schlinge", kommentierte Sentix den Anstieg des Konjunkturindizes. "Die zweite Verbesserung in Folge darf als Indiz dafür genommen werden, dass das Rezessionsgespenst in Euroland vertrieben ist", heißt es im neuen Sentix-Report.

Noch besser läuft es in der Schweiz. Hier steche die Wirtschaft "besonders positiv" hervor. Laut den Experten befindet sich die Schweizer Konjunktur in einem "Boom". Das Konjunktur-Regime für die Eurozone wird hingegen als "Stagnation" eingeordnet.

In der Eurozone haben sie lediglich das Rezessionsgespenst vertrieben. Von einem Konjunkturaufschwung, wie in der Schweiz, kann keine Rede sein. Insofern ist der leichte Sinkflug des Euro-Franken-Kurses nachvollziehbar. Vor einer Woche gab es für 1 Euro noch 1,1030 Franken. Aktuell sind es 1,0930.

"Die Nachfrage nach Franken wird noch viel mehr steigen. Die Schweiz ist ein leuchtendes Beispiel weltweit, wir sind in diesen unruhigen Zeiten ein unglaublich stabiles Land." Das sagt der Vermögensverwalter André Kistler im Gespräch mit der "Neue Zürcher Zeitung". Viele Investoren suchten trotz den Negativzinsen die Sicherheit einer guten Währung.

Manko der Eurozone


Was das Potenzial des Euros gegenüber dem Schweizer Franken angeht, muss man sich vor zwei gravierenden Fehleinschätzungen in Acht nehmen:

1. Die Eurozone hat mehr Wachstumspotenzial
Die Schweizer Wirtschaft ist wachstumstärker als die der Eurozone, nicht umgekehrt. Das hängt auch damit zusammen, dass die Angebotsseite nicht so sträflich vernachlässigt wird wie in der Eurozone.

Der Berner Bundesrat schafft mit niedrigen Unternehmenssteuern, einem flexiblen Arbeitsmarkt, einer sehr effizienten öffentlichen Verwaltung uvm. ein ausgezeichnetes Umfeld für den Privatsektor.

In der Eurozone haben sie die Angebotsökonomen, die gute Bedingungen für Unternehmen schaffen wollen, schon vor Jahren eingekerkert. Die Keynesianer, die Nachfrage der Verbraucher ankurbeln wollen, toben sich aus.


2. Euro ist dem Franken ebenbürtig
Es sind nicht in erster Linie ausländische Investoren, die den Schweizer Franken kaufen. Die Schweizerinnen und Schweizer bleiben im Franken. Das ist zwar schmerzhaft, da Negativzinsen zu bezahlen sind.

Für Schweizer Pensionskassen ist der Euro aber oft ein rotes Tuch. Ein Grund dafür ist freilich: Seit der Wahl des Sozialisten François Hollande zum französischen Präsident verweigern sich die Euroländer Angebotsreformen.

Stattdessen fokussiert man sich Geld mittels EZB-Notenpresse und Konjunkturhilfen in den Wirtschaftskreislauf zu pumpen. Man kann auf diese Weise Zombieunternehmen im Privatsektor am Leben halten und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) über höhere staatliche Ausgaben etwas hochziehen. Ein so kreiertes Wirtschaftswachstum steht aber stets auf wackligen Beinen – und das gilt dann auch für den Euro.
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