Widerstand gegen roten Weichwährungsblock wächst
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Widerstand gegen roten Weichwährungsblock wächst

Österreichs neues EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann steht der ultralockeren Geldpolitik skeptisch gegenüber. Damit steigt die Anzahl der Freunde eines festeren Euros auf vier. Zuvor haben sich bereits die beiden deutschen EZB-Mitglieder Jens Weidmann und Sabine Lautenschläger sowie der Chef der niederländischen Notenbank, Klas Knot, ähnlich geäußert. Der Euro kostet knapp 1,09 Franken.

"Ich bin skeptisch gegenüber einer weiteren Ausweitung der Geldmenge, einer Senkung des Einlagezinssatzes. Wenn sollte es eher in die andere Richtung gehen", sagt Holzmann dem Sender ORF. Sein Vorgänger, Ewald Nowotny, hatte den Schwenk Österreichs in den letzten Tagen seiner Amtszeit bereits vorbereitet. Notenbanken müssten die Märkte auch einmal enttäuschen, sagte der frühere Chef von Österreichs Nationalbank (OeNB).


Die Fraktion der Tauben im EZB-Rat, also jene Mitglieder, die immer weiter die Geldschleusen aufreißen wollen, ist in etwa viermal so groß wie die der Falken. Sie wollen möglichst schnell das Programm zum Ankauf von Staatsanleihen (QE) wiederaufleben lassen. Die Gegner sehen dafür aktuell keinen Bedarf. Denn es gibt keine akute Deflationsgefahr. Sie wollen QE erst machen, wenn sich eine Rezession in der Eurozone abzeichnet.

Draghi kann die QE-Gegner einfach überstimmen und den Euroländern wieder ihre Schuldtitel abnehmen. Das würde aber die Durchschlagskraft eines solchen Pakets verringern. Darüber hinaus gibt es bereits Zweifel unter Börsianern, ob noch negativere Leitzinsen und QE der Eurozonen-Konjunktur überhaupt auf die Sprünge helfen können.

Fazit:
Innerhalb der EZB wächst der Widerstand gegen "More of the Same". Die Lockerungs-Gegner sind zwar klar in der Minderheit. Gleichwohl sind sie ein Strohhalm, an den sich der Euro klammern kann. Ohne sie würde der Euro gegen Schweizer Franken und US-Dollar nach schneller fallen.
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