Euro-Abschwächung geht nicht schnell genug
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Euro-Abschwächung geht nicht schnell genug

Der Euro kann den Schwung von den Finanzmärkten bisher nur für kleine Kursgewinne gegenüber dem Schweizer Franken nutzen. Trotz der wieder steigenden Risikobereitschaft - der Schweizer Aktienindex SMI ist auf einem Allzeithoch - notiert der Euro recht schwach bei 1,12 Franken. Vor einem Monat waren es noch 1,14.

Der Schweizer Franken werde weiter aufwerten, prognostiziert Patrick Zweifel, Chefökonom des Schweizer Vermögensverwalter Pictet, im Gespräch mit CNN Money. Wenn man die fundamentalen Stärken der Schweiz wie Produktivität und ihre Status als Netto-Gläubiger ans Ausland berücksichtige, ergebe sich ein fairer Wert für den Euro von 1,05 Franken, so der Chefökonom.

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Der Chefökonom weist auf einen interessanten Tatsache hin, die von vielen Devisenexperten oft außer Acht gelassen wird. Geht es darum, ob die Schweizerische Nationalbank (SNB) Euro-Stützungskäufe durchführt, dann spielt es eine nicht so große Rolle, ob der Euro bei 1,09, 1,10 oder 1,11 Franken steht.


Entscheidend ist, wie schnell es nach unten geht. Kommt es zu einer raschen Talfahrt, dann hat die SNB einen starken Anreiz die "Blutung zu stoppen" und Euros zu kaufen. Die jüngsten Abschwächung des Euros gegenüber Franken erfolgte jedoch recht langsam und gemächlich, weshalb die SNB keine Notwendigkeit sehen dürfte, einzugreifen.

Das hängt damit zusammen, dass sich die Schweizer Exporteure auf eine langsame Talfahrt des Euros einstellen können und die Planungssicherheit nicht so sehr gefährdet ist. Dieses Argument spricht dafür, dass die SNB in den nächsten Wochen dabei zusehen könnte, wie der Euro unter 1,10 Franken fällt, sollte sich seine Abwärtsbewegung fortsetzen.

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