Euro wird von Zinsjägern aufs Korn genommen
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Euro wird von Zinsjägern aufs Korn genommen

Gemäß Wechselkursprognosen von Erste Group und UBS wird der Euro in einem Jahr 1,16-1,20 Franken kosten. Aktuell sind es lediglich 1,12 Franken. Was am der Devisenmarkt eingepreist, ist mit Vorsicht genießen, wie ein Blick auf die mit dem Euro-Franken-Kurs verwandten Währungspaare zeigen.

So geht der Euro gegenüber dem US-Dollar in Knie. Das lässt sich gut nachvollziehen. Analysten verweisen auf höhere Zinsen auf US-Staatsanleihen. Schaut man sich hingegen an, was es auf in der Qualität vergleichbare deutsche Bundesanleihen gibt, dann ist es nur logisch, dass viele Vermögensverwalter aus der Eurozone ihr Heil in den USA suchen.

Dadurch werden Kapitalströme in Gang gesetzt, die den Euro in der letzten Wochen auf 1,11 US-Dollar (14-Monatstief) fallen ließen. Man muss mit einer Fortsetzung der Zinsjagd und einer weiteren Abschwächung des Euros rechnen. Viele Devisenprognostiker aus dem angelsächsischen Raum erwarten, dass der Euro in den nächsten Wochen auf 1,10 Dollar sinkt.

Die Zinsjagd-Theorie sollte man aber nicht auf die Goldwaage legen. Würde sie tatsächlich dominieren, dann müsste sich der Schweizer Franken gegenüber dem US-Dollar noch stärker abschwächen, weil die Schweizer Zinsen noch tiefer bzw. negativer sind als in Deutschland. Dies ist aber nicht der Fall. Der Schweizer Franken hat gegenüber dem US-Dollar in den letzten Wochen sogar 2% zugelegt.


Mit Blick auf den Euro-Franken-Kurs ist nichts entschieden. Zwar purzelte die Devisennotierung in den letzten Wochen von knapp 1,15 auf 1,12. Hierbei handelt es sich aber nicht um einen Abwärtstrend, sondern um eine natürliche Bewegung innerhalb eines Seitwärtskanals. Und so kann es jederzeit zu einer Gegenbewegung auf knapp 1,15 kommen.

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