Ein starker US-Dollar dominiert derzeit den Devisenmarkt. Geht das so weiter, wird der Euro unter 1,10 Dollar sinken. Aktuell kostet er mit 1,1150 Dollar vier Cents weniger als zu Jahresbeginn. Die Talfahrt der Gemeinschaftswährung begann im Februar 2018. Damals stand der Euro bei 1,2560 Dollar.
Traditionelle Verfechter eines Weichwährungsmodells kommen ins Schwimmen. Obwohl sich der Euro 10% abschwächte, konnte das Wachstum nicht beschleunigen. Stattdessen ist die Eurozone rezessionsbedroht. Die Ursachen dafür sind hausgemacht. Geben EZB, EU-Kommission und Co. Trumps aggressiver Handelspolitik die Schuld, handelt es sich um eine billige Ausrede.
Die Eurozonen-Wirtschaft profitierte sehr stark von den US-Steuersenkungen. Zieht man von diesem Plus die von Trump in den internationalen Handel gebrachte Unsicherheit ab, ergibt sich unter dem Strich ein schwarze Null.
Dass der Euro bedroht ist gegenüber dem Dollar unter 1,10 abzutauchen, obschon Marktteilnehmer noch in diesem Jahr mit US-Leitzinssenkungen rechnen, ist ein ernstzunehmendes Warnsignal. Die Strohfeuer-Jahre, in denen man die Eurozonen-Wirtschaft mit Geld aus der Notenpresse aufputschen konnte, gehen zu Ende. Die neue Normalität sind Wachstumsraten von 0,5-1%.
