Konjunkturprognosen zufolge ist der Euro chancenlos
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Konjunkturprognosen zufolge ist der Euro chancenlos

"Insgesamt ist der Franken jedoch immer noch hoch bewertet, und die Lage am Devisenmarkt bleibt fragil", heißt es in der neuen Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Der Euro-Franken-Kurs sinkt infolge mit 1,1265 auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten. Damit trägt die Devisennotierung auch den besseren Konjunkturprognosen für die Schweiz Rechnung.

2019 wird das Schweizer Wirtschaftswachstum bei 1,5% liegen, prognostiziert die SNB. Konjunkturindikatoren deuteten auf eine moderat positive Dynamik hin. 2018 erreichte die Schweiz 2,5%. Damit setzt sich die Outperformance gegenüber der Eurozone fort. Hier lag das Wirtschaftswachstum im letzten Jahr bei 1,9%. Für das laufende Jahr rechnet die EZB mit 1,1%.

Da Währungskurse auch immer das Wirtschaftswachstum reflektieren, wird es der Euro schwer haben gegenüber dem Schweizer Franken zuzulegen. Dann wären da noch die Inflation (Geldentwertung), die in der Schweiz deutlich niedriger ist als in der Eurozone. Die SNB prognostiziert für den Zeitraum 2019-2020 Inflationsraten von 0,3-0,6%. Die EZB rechnet für die Eurozone mit 1,2-1,5%.


Die Inflationsraten in der Eurozone werden aller Voraussicht nach über das nächste Jahrzehnt hinweg um mindestens 1% höher sein werden als in der Schweiz. Dies führt dazu, dass der Euro langfristig gegen den Schweizer Franken nach unten tendiert, weil so die Inflationsdifferenz ausgeglichen wird. Dem halten einige Devisenexperten entgegen, dass die Eurozone einen Zinsvorteil gegenüber der Schweiz habe.

So hat die SNB den negativsten Leitzins der Welt verhängt. Der Zins auf 10-jährige Schweizer Staatsanleihen liegt aktuell bei -0,37% und damit noch niedriger als der für Staatsanleihen mit etwa der gleicher Qualität aus Deutschland. Bundesanleihen rentieren bei 0,05%. Der Zinsvorteil des Euros wird aber auf Sicht von mehreren Jahren von der höheren Geldentwertung ausgestochen.

Fazit:
Das stärkeres Wirtschaftswachstum der Schweiz in diesem Jahr und die niedrigere Inflation in den darauffolgenden Jahren sprechen für eine Abschwächung des Euro vis-à-vis dem Schweizer Franken.
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