Die Eurozone mit ihrem Euro kann einpacken
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Die Eurozone mit ihrem Euro kann einpacken

Der Euro-Franken-Kurs kommt endgültig im Krisenmodus an. Die Hoffnung stirbt zwar zuletzt. Man muss an dieser Stelle aber der Wahrheit ins Auge sehen. Denn ein erneuter Anstieg auf 1,20 ist nur ganz, ganz schwer vorstellbar, nachdem der Euro mit 1,1238 Franken auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr abtaucht.

US-Präsident Trump packt das Thema Autozölle wieder aus und legt damit die Schwächen der Eurozone offen. Knapp eine Dekade Alte-Herren-Politik von Juncker und Draghi, einer deutschen Kanzlerin, die Ordnungspolitik im Praxisbetrieb nicht kann sowie französische Umverteileritis haben dazu geführt, dass Europas Dienstleistungssektor bald auf der Stufe mit Lateinamerika steht. Die schwachen Banken sind da nur die Spitze des Eisbergs.

Umso größer ist die Abhängigkeit vom Industriesektor, den Trump regelmäßig attackiert. Dass die Autozölle auf beiden Seiten des Atlantiks auf null reduziert werden, erteilt der US-Präsident eine Absage. Er sei irritiert, dass Trump das Thema Autozölle wieder hervorhole, habe man sich doch auf einen Waffenstillstand geeinigt, äußert sich EU-Chef Juncker im ZDF-Fernsehen.

Die wirtschaftlichen Berater Trumps beherrschen das Spiel des steten wirtschaftlichen Aggressionstropfen perfekt. Die USA haben ein ureigenes Interesse daran, kleine Konflikte zu schüren und diese laufen zu lassen. Wenn alles ruhig ist und die Weltwirtschaft floriert, wird die USA schneller von China eingeholt. Der US-Dollar schwächt sich in solchen Phasen ab. Sein Status als weltweit unangefochtene Reservewährung ist gefährdet.

Loser-Laden

Den gewissen Aufschwung, der in Südeuropa seit der Eurokrise zu beobachten ist, nennt der deutsche Ökonomn Hans-Werner Sinn ein Strohfeuer, das durch Rettungspakete, Stützungsmaßnahmen, die Senkung der Zinsen und die EZB-Anleihenkaufprogramme erzeugt worden sei. "Die Probleme der Wettbewerbsfähigkeit blieben bestehen", warnte Sinn bereits im Mai, als der Euro-Franken-Kurs noch bei 1,18 war, in der Frankfurter Allgemeinen.

Fazit:
Die Eurozone ist in weiten Teilen ein wirtschaftlicher Loser-Laden. Die älteren Semester haben das Sagen:
  • Sie verteufeln Veränderungen ("Das haben wir schon immer so gemacht!") und beharren auf ihren Privilegien.
  • Sie schnüren Rettungspakete, damit es ihnen weiterhin gut geht.
  • Sie schmeißen die Notenpresse an und rauben der jungen Generation Wachstum und Wohlstand. Die nächste Generation kann die Zinsen nicht senken, um auf einen Konjunkturabschwung adäquat zu reagieren.
Schlägt man im Duden die Bedeutung von asozial nach, dann kommt das dem erschreckend nahe, was sich in der Eurozone abspielt.
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