Warum der Euro mit angezogener Handbremse steigt
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Warum der Euro mit angezogener Handbremse steigt

Totgesagte leben länger, und so kratzt der Euro die Kurve und klettert über 1,14 Franken. Die Stimmung am Devisenmarkt hellt sich zu Gunsten der Gemeinschaftswährung auf. Trump bietet Italiens Ministerpräsident Conte an, italienische Staatsanleihen zu kaufen. Ein vergiftetes Angebot, um die Eurozone zu desintegrieren.

Am Devisenoptionsmarkt ist die Erholung des Euros recht weit fortgeschritten. Der Schweizer Franken lässt Federn. Dabei hat das EUR/CHF Risk Reversal (1 Monat) wieder einmal vor dem Wechselkurs angeschlagen. Die Kennzahl ist seit gut einer Woche am steigen und signalisiert, dass der Euro als nächstes die Marke bei 1,15 knacken wird.


Die USA könnten Italien mit dem Überrollen seines Schuldenberges helfen, indem sie Staatsanleihen des Landes kauften, sagte Trump zu seinem neuen Buddy Conte bei einem Treffen im Weißen Haus, berichtet die Zeitung Corriere della Sera. Woher Trump das Geld nehmen will, ist unklar, verweigert der Kongress ihm doch bis heute die Finanzierung seiner gewünschten Mauer zu Mexiko.

Am Staatsanleihen-Markt nimmt man den Vorschlag Trumps nicht ernst. Anleger reagieren vielmehr besorgt. Trumps Ansinnen dürfte darin bestehen, die Eurozone auseinanderzutreiben. Der Zins auf zehnjährige Staatsanleihen aus Italien klettert mit 3,16% auf den höchsten Stand seit knapp fünf Jahren.

Der Euro wäre ohne die Sorgen um Italiens Staatsfinanzen wohl bereits auf 1,16 oder 1,17 Franken nach oben gesaust. Stattdessen gilt es für ihn trotz besser gelaunten Devisenoptions-Spekulanten mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben. Die nächste Hürde ist ein Widerstand bei 1,1450 Franken.
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