Euro steigt zum Franken nicht nur vorübergehend auf 1,14
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Euro steigt zum Franken nicht nur vorübergehend auf 1,14

Dem Euro gelingt ein wichtiger Etappensieg, und so klettert der EUR/CHF-Kurs binnen zwei Tagen von 1,1240 auf knapp 1,14. Die Gefahr eines Absacken auf 1,10 ist gebannt. Die Erholung des Euros wird von einem verbesserten Exportausblick untermauert. Ferner dürften gute Nachrichten aus Italien in der Pipeline sein.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steckt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht hinter dem Anstieg. Der Franken verliert auf "natürlichem Weg" an Attraktivität. Der Euro ist am Devisenmarkt stärker gefragt. Nachdem Trump mit Juncker einen Zollfrieden geschlossen hat, zeichnet etwas Ähnliches bei dem von den USA vom Zaun gebrochenen Zollstreit mit China ab.

"Ich bin kein China-Experte, obwohl ich mich so schnell wie möglich in die Materie einarbeite, würde aber sagen, dass ihre (Chinas) Wirtschaft derzeit schrecklich aussieht", hatte Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow auf einer Kabinettssitzung im Weißen Haus gesagt. Wenig später wurde bekannt, dass Trump und Chinas Staatschef Xi ein Gipfeltreffen im November anvisieren, um den Streit beizulegen.

Für die Europäer, vor allem die Deutschen, ist das eine erfreuliche Entwicklung. Sind sie doch vom Exportgeschäft mit China sehr viel stärker abhängig als die USA. Der Euro legt wegen des verbesserten Ausblicks auf breiter Flur zu. Die Gemeinschaftswährung klettert auch gegenüber US-Dollar, Pfund und Yen.


Eine Nagelprobe besteht der Euro, weil er an der unteren Support-Linie der alles entscheidenden Megafon-Formation zurückprallt. Man soll zwar niemals nie sagen, es sieht derzeit aber nicht danach aus, als würde er erneut Richtung 1,12 zurückfallen und die wichtige Support-Linie doch noch reißen.

Vielmehr deutet die Price Action daraufhin, dass es auf 1,16 nach oben geht. Man muss also damit rechnen, dass in den kommenden Wochen gute Nachrichten aus Italien kommen werden, die die Euro-Verkäufer auf dem falschen Fuss erwischen. Es spricht viel dafür, dass Italien erst zum Problem wird, wenn EZB-Chef Draghi im Herbst 2019 aus dem Amt scheidet. Bis dahin wird alles unter den Teppich gekehrt.

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