Karussell dreht sich bis zum Börsen-Crash
Home » » Karussell dreht sich bis zum Börsen-Crash

Karussell dreht sich bis zum Börsen-Crash

Sell in May and go away... Für den Euro-Franken-Kurs kommt die Börsenregel drei Monate zu spät. Konnten doch im Februar möglichst viele Euros in Schweizer Franken eingewechselt werden. Damals war 1 Euro 1,12 Franken wert. Aktuell sind es 1,10. Die Lage an der Börse lässt sich am besten so beschreiben: Notenbanken, Fondsmanager und Blue-Chip-Unternehmen sind Fahrgäste eines wahnwitzigen Aufputsch-Karussells, das sich nicht mehr anhalten lässt.

...but remember to come back in September.
Weil der Euro-Franken-Kurs seiner Zeit drei Monate voraus ist, könnte sich die Rückkehr bereits im Juni nach dem Brexit-Volksentscheid lohnen. Für Investoren aus der Schweiz wäre dann möglicherweise ein guter Zeitpunkt ihre Franken in Euro umzuwechseln und Aktien aus dem Euroraum zu kaufen.

Die US-Notenbank (Fed) versuche "die Stimmung an den Märkten sehr ruhig zu halten und die Volatilität so gut wie es geht zu unterdrücken", sagt der frühere Fed-Chef von Dallas, Richard Fisher, im Gespräch mit CNBC. Sobald die Fed-Notenbanker andeuteten, den Märkten die Beruhigungspille wegzunehmen (z. B. durch Ankündigung einer Leitzinserhöhung) würden sie die Probleme schaffen, vor denen sie sich fürchteten, so Fisher.

Karussellfahren mit Yellen

Es ist ein wahnwitziges Aufputsch-Karussell, was Janet Yellen während ihrer Amtszeit in Betrieb genommen hat. Banken, Versicherer und vor allen Fondsmanager halten der Fed trotz Konjunkturabkühlung die Stange. Sie kaufen weiter eifrig Blue-Chip-Aktien. Das tun sie auch, um am Ende des Jahres nicht mit leeren Händen dazustehen und um ihre Jobs zu behalten, erläutert der früherer PIMCO-Chef Bill Gross im Gespräch mit Bloomberg.

Blue-Chip-Unternehmen halten durch massive Aktienrückkaufprogramme Fondsmanager bei Laune. In den USA geht das inzwischen soweit, dass sich Unternehmen Geld leihen, um üppige Dividenden zu zahlen. An dieser Stelle kommt wieder die Fed ins Spiel. Wegen sehr nierigen Zinsen (auch in den USA sind die Zinsen nach Abzug der Inflation immer noch negativ) können sich Unternehmen problemlos Geld leihen, um Dividenden zu zahlen.

Sollte es wider Erwarten knapp werden, gehen sie einfach in die Eurozone. Dort verteilt die Europäische Zentralbank (EZB) direkt Kredite an Großunternehmen (Kauf von Unternehmensanleihen). Auch US-Unternehmen können ihre Anleihen bei der EZB abladen, sie müssen nur eine Niederlassung im Euroraum haben.

Er hoffe darauf, dass sich die Fed bewege und ihm Juni die Zinsen erhöhe, sagt Fisher. Dann werde es eine Korrektur geben, aber damit müsse man eben leben. Bis September wäre vielleicht schon das Schlimmste überstanden, so dass es sich in diese Jahr für Sell in May and go away, but remember to come back in September ausgehen könnte.