Das süße Gift Billiggeld: Euro nimmt Kurs auf 1,12 Franken
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Das süße Gift Billiggeld: Euro nimmt Kurs auf 1,12 Franken

Der Euro reagiert mit einem Kurssprung auf 1,1131 Franken auf die überraschende Einführung von negativen Zinsen in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die Billiggeld-Völlerei heitert die Stimmung an den Börsen auf. Infolge sind steigende Aktienkurse und eine Abschwächung des Schweizer Franken zwei Seiten der gleichen Medaille. Nun lautet die Gretchenfrage: Kann der Eurokurs auch die Marke von 1,12 Franken knacken?

In Japan senkt die Notenbank ihren Einlagenzins auf -0,10%. Die Einführung eines negativen Zinses hatten Analysten nicht auf dem Zettel. Umso größer ist denn auch der Überraschungseffekt. Es findet ein Ausverkauf des als sicheren Hafen wahrgenommenen Japanischen Yens statt. Im Sog dieser Verkaufswelle kommt es auch zu einer Abschwächung des Schweizer Frankens. Der Euro steigt im Morgengrauen mit 1,1131 Franken auf den höchsten Stand seit zwölfeinhalb Monaten.


Wegen der alles überstrahlenden Notenbank-Aktion aus Fernost scheint beim Euro-Franken-Kurs nun vieles möglich. Denn wenn am Freitagnachmittag der Handel an der Wall Street beginnt, könnte es zu einen weiteren Billiggeld-Schub kommen. Insofern wäre ein Anstieg der Euros über 1,12 Franken nicht verwunderlich.

In Anbetracht einer immer besser tritt fassenden Schweizer Wirtschaft fällt es schwer, den Höhenflug beim EUR/CHF-Kurs für bare Münze zu nehmen. Die Konjunkturaussichten haben sich zu Jahresbeginn überraschend aufgehellt, meldet die Konjunkturforschungsstelle (KOF) in Zürich. Das KOF-Konjunkturbarometer kletterte von 96,8 Punkte im Dezember 2015 auf 100,3 Zähler im Januar 2016. Bankvolkswirte hatten mit einem Rückgang auf 95,9 Zähler gerechnet.

Die von der Bank von Japan in die Finanzmärkte eingespeiste Billiggeld-Euphorie wird vermutlich schon bald wieder abebben. Dies zeigt das Beispiel der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie stellte vor einer Woche eine weitere Öffnung der Geldschleusen in den Raum. Daraufhin kam es zu einer kurzen Börsen-Rallye, die allerdings nach wenigen Tagen wieder endete.
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