In der Schweiz angestautes Geld will weg
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In der Schweiz angestautes Geld will weg

Der Schweizer Franken ist viel zu stark. Morgan Stanley spricht in einer brandneuen Studie von der überbewertesten Währung der Welt. Die Devisenexperten prognostizieren einen Anstieg des Euros auf 1,15 Franken. Die Staatsschuldenkrise ist Schnee von gestern ist. Schweizer Banken und Pensionsfonds haben Appetit auf ausländische Vermögenswerte.

Der Euroraum ist für die Finanzmärkte nicht länger die erste Anlaufstelle für Unwägbarkeiten und Unsicherheiten. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf China und andere große Schwellenländer wie Brasilien. Dies führe dazu, dass Geld in den Euroraum fließe, schlussfolgert Morgan Stanley. Unterstützt werde die Entwicklung von negativen Renditen auf Schweizer Staatsanleihen.

Der Anstieg des Euros dürfte demnach weitergehen. Gemäß den aktuellen Wechselkursprognosen von Morgan Stanley wird der Eurokurs bis Ende 2015 auf 1,12 Franken und bis Ende 2016 auf 1,15 Franken steigen. Die Gemeinschaftswährung kletterte zwischen Juni und September 2015 bereits von 1,03 auf 1,10 Franken (+6,80%).

"Schweizer Banken, die inländische Vermögenswerte mit ausländische Vermögenswerten ersetzen, sollten den CHF auf breiter Basis schwächen", schreibt Morgan Stanley. Darüber hinaus dürfte es in den kommenden Monaten zu Abflüssen aus Euro-Geldmarktfonds zugunsten langfristiger Vermögenswerten kommen. Solche Umschichtungen würden den Franken weiter schwächen.

Pensionsfonds haben bei ihren Engagements im Ausland noch Spielraum. Ein typischer Schweizer Pensionsfonds ist derzeit mit 25% im Ausland investiert (17% Aktien, 8% Anleihen). Den Fonds ist laut Anlagerichtlinien gestattet die Quote auf 30% zu erhöhen.

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