Griechenlands Referendum wackelt - EUR/CHF fester
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Griechenlands Referendum wackelt - EUR/CHF fester

Beim Euro-Franken-Kurs beginnt es zu knistern. Das Devisenpaar klettert auf 1,0450 nach 1,0315 am Vortag. Die Finanzmärkte zweifeln an der Entschlossenheit der griechischen Regierung. Alexis Tsipras schreibt einen Bettelbrief nach dem anderen, um an frische Hilfsgelder zu gelangen. Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble sagt, dass Griechenland auch bei einem Nein beim Referendum in der Eurozone bleibt, worauf der Euro positiv reagiert.

Den ersten Bettelbrief schickte Tsipras am Sonntag an die Staats- und Regierungschef. In dem Schreiben rechtfertigt er sich für die aus heiterem Himmel anberaumte Volksabstimmung. Gleichzeitig bittet er darum, dass am 30. Juni endende Hilfsprogramm um eine Woche zu verlängern. Das einzige Land, das bereit war, das Hilfegesuch zu prüfen, war Zypern.

Nun hat die griechische Regierung ein weiteres Hilfegesuch bei der Eurogruppe eingereicht. Weil das alte Hilfsprogramm um Mitternacht ausläuft und es keine Chance auf eine Verlängerung gibt, will Tsipras ein neues Programm. Zwei Jahre soll es dauern und 29,15 Milliarden Euro schwer sein. Die griechische Regierung wünscht sich ein Sponsoring zur Deckung ihres Finanzbedarfs sowie eine Restrukturierung der Staatsschulden.


Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt klipp und klar, dass man erst nach nach dem Referendum in neue Verhandlungen mit Griechenland eintreten könne.

Mittlerweile liegt es sogar im Bereich des möglichen, dass Tsipras die bizarre Volksabstimmung absagt. "Das Beste wäre, Herr Tsipras würde das Referendum absagen", erklärt der deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel in Berlin. Der jüngste Anstieg des Euros gegenüber dem Schweizer Franken ist für Devisenhändler ein erstes Indiz dafür, dass es vielleicht doch noch zu einer Lösung ohne Volksabstimmung kommt.

Das Referendum ist für beide Seiten gefährlich. Die Geberländer könnten bei einem Nein der Griechen zu den Sparauflagen keine Hilfsgelder locker machen. Das gilt insbesondere für Euroländer, in denen die Parlamente zustimmen müssen (Deutschland, Niederlande). Die griechische Regierung müsste bei einem Nein die Kapitalverkehrskontrollen aufrecht erhalten. Im Falle eines Ja hat Tsipras seinen Rücktritt in Aussicht gestellt.
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