Ideologische Verbortheit, Faxen dicke, absurde Reformliste...
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Ideologische Verbortheit, Faxen dicke, absurde Reformliste...

Die Nerven liegen blank. Gewerkschaftler protestieren vor der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gegen die Aufhebung des Mindestkurses. Noch höher geht es im Euroraum her. Von "absurden Vorschlägen" der Kreditgeber ist da die Rede. Der Parlamentspräsident der EU hat von der griechischen Regierung die "Faxen dicke".

Weil es sich um eine Pralinen-Protestaktion der Mitglieder der Gewerkschaft Unia vor der SNB-Niederlassung in Bern handelt, schlägt der Euro-Franken-Kurs nicht darauf an. Ungefähr 60 Industrie-Delegierte fordern die Wiedereinführung des Mindestkurses. Die SNB zerstöre mit ihrer Politik den Industriestandort der Schweiz und 20.000 Arbeitsplätze, so die Demonstranten.

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Am Devisenmarkt konzentriert man sich auf die Zuspitzung der Griechenland-Krise. Der Euro sinkt auf 1,0440 Franken, nachdem Alexis Tsipras eine neue Reformliste der Geldgeber im griechischen Parlament als "absurd" bezeichnet. Der Griechen-Premier brüskiert Angela Merkel, François Hollande, Jean-Claude Juncker, Mario Draghi und Christine Lagarde. Das Quintett hatte die Reformliste zu Wochenbeginn im Kanzleramt in Berlin ausgefertigt.

"Ich hab' die Faxen dicke", sagt EU-Parlamentspräsident Martin Schulz im ZDF. Die griechische Regierung gehe "bisweilen gewaltig auf die Nerven." Die "ideologische Verbohrtheit" eines Teils der griechischen Regierung sei ärgerlich. Das gelte auch für die Verzögerungen und Spielchen von Alexis Tsipras, legt der SPD-Politiker in der "Passauer Neuen Presse" nach.

Die griechische Wirtschaft droht wegen dem seit mehr als vier Monaten andauernden Schuldenstreit in eine neue Rezession abzurutschen. "Man kann das nicht ausschließen, weil finanzielle Stabilität eine Voraussetzung für Wirtschaftswachstum ist", erläutert der für den Euro zuständige Vize-Kommissionspräsident Valdis Dombrovskis.

Für die Geldgeber würde das bedeuten, dass sie auch im Falle einer Einigung auf ein Reformprogramm mit Athen noch mehr Geld nachschießen müssten. Dauerverhandlungen über einen Schuldenschnitt wären als nächstes angesagt.

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