Frankreich für EUR/CHF-Kurs Klotz am Bein
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Frankreich für EUR/CHF-Kurs Klotz am Bein

Der Euro verabschiedet sich auf Raten von der Marke bei 1,05 Franken. Die wirtschaftliche Erholung des Euroraum ist inzwischen in die Devisennotierung eingepreist. Gleichwohl gibt es nach wie vor große Probleme, vor allem in Frankreich. Indes nimmt die österreichische Wirtschaft Fahrt auf, während Schweizer Unternehmen mit dem hohen Frankenkurs besser klar kommen als gedacht.

Am Devisenmarkt notiert der Eurokurs aktuell mit fallender Tendenz bei 1,0423 Franken, nachdem er in der vergangenen Woche ein Hoch bei 1,0525 markierte. Aus charttechnischer Sicht ist in einem ersten Schritt Platz für einen Rückgang auf 1,0315. Danach käme eine Unterstützung bei 1,0230 ins Spiel. Auch der Euro-Dollar-Kurs befindet sich auf dem absteigenden Ast. Er sinkt von 1,1290 auf 1,1127.

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Die Lage in der französischen Industrie wird immer bedrückender. Ein von dem Datendienstleister Markit erhobener Einkaufsmanagerindex (PMI) sinkt auf 48 Punkten - nach 48,4 Zähler im Vormonat. Damit entfernt sich das von vielen Analysten mit Argusaugen beobachtete Barometer noch weiter von der bei 50 Zähler liegenden Wachstumsschwelle.

Anders sieht die Lage in der Schweiz aus. Zwar liegt der PMI-Index ebenfalls mit 47,9 Punkten unter der Wachstumsschwelle. Allerdings gingen Ökonomen wegen der Frankenstärke von einem Rückgang auf 47,7 Punkte aus. Dies ist ein Indiz dafür, dass die eidgenössischen Unternehmen mit dem Wechselkursnachteil besser zurecht kommen als erwartet.

Die französische Industrie profitiert hingegen nicht von dem Wechselkursvorteil, der besonders eklatant an dem in den in den letzten zwölf Monaten von 1,40 Dollar auf 1,11 Dollar gesunkenen Eurokurs sichtbar wird. Das produzierende Gewerbe in der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas steckt in einer Strukturkrise, aus der ihr die Politik mit Reformen nicht heraus hilft.

"In besonders bemerkenswerter Weise verbessert sich im Mai der Gesamtindex für Österreich. Er signalisiert nach Monaten der Schwäche nun einen Aufschwung für die Alpenrepublik. Ein gewichtiger Grund hierfür dürfte die Entspannung im Ukraine-Konflikt sein, schreibt das Forschungsinstitut Sentix.

Der Sentix-Konjunkturindex für den Euroraum sinkt im Mai um 0,4 Punkte auf 19,6 Zähler. Zwar werde die Lage des Aufschwungs von Investoren als stabil bewertet. Allerdings scheint es so zu sein, dass die Wachstumsdynamik nicht mehr weiter zunehmen kann. Genau das sei aber erforderlich, um den Euro-Franken-Kurs auf 1,10 zu schieben, sagen Devisenexperten.

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