HSBC sieht Euro bei 0,93 CHF, Commerzbank "nur" bei 0,96
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HSBC sieht Euro bei 0,93 CHF, Commerzbank "nur" bei 0,96

Die Paritäts-Prognostiker, also jene die mit einem Absturz des Euros auf 1,00 Franken rechnen, gewinnen die Oberhand. Fünf Prozent hat die Gemeinschaftswährung in den vergangenen Wochen auf den Schweizer Franken bereits verloren. Es fehlen noch zweieinhalb Prozent und die den Aktionen der Schweizerische Nationalbank (SNB) sehr kritisch gegenüber stehende Commerzbank behielte recht.

Am Devisenmarkt sank der Eurokurs zwischen dem 20. Februar und dem 17. April 2015 von 1,0812 Franken auf 1,0262 Franken (-5,09 Prozent). Als Hauptgrund für die Talfahrt gilt das von der Europäischen Zentralbank (EZB) initiierte Wertpapierkaufprogramm. Es führt zu einem Überangebot von Euros. Die Folge sind negative Zinsniveaus auf dem Geldmarkt und bei Staatsanleihen. Investoren werden vergrätzt.

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"Denn es dürfte zunehmend deutlich werden, dass die SNB einem starken Franken nichts entgegensetzen kann", heißt es in einem aktuellen Währungskommentar der Commerzbank. Der Schweizerische Nationalbank fehlten die Mittel, um eine weitere Aufwertung des Franken zu verhindern. Dies liege auch daran, dass die SNB die letzte verbleibende "Safe-Haven"-Währung emittiere.

Gemäß den Prognosen der Commerzbank wird der Eurokurs bis zur Jahresmitte 2015 auf 1,00 Franken fallen und in den darauf folgenden zwölf Monaten auf 0,96 Franken abstürzen. Noch pessimistischer ist die HSBC. Den Analysepublikationen der britischen Großbank zufolge wird der Euro-Franken-Kurs auf 0,97 bis Mitte 2015 und auf 0,93 bis Mitte 2016 sinken. Die Essener National-Bank rechnet für den kommenden Juni mit der Parität und für März 2016 mit 0,96.

Wie verzwackt die Lage für Liebhaber von Rentenpapieren ist, zeigen die Zinsen bei deutschen Bundesanleihen. Die zweijährigen Papiere liegen mit einer Rendite von -0,27 Prozent im Minus, während die Zehnjährigen mit 0,08 Prozent kurz davor stehen ins negative Terrain abzutauchen.