Das A und O der Fremdwährungskredit-Zinsaufschläge
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Das A und O der Fremdwährungskredit-Zinsaufschläge

Österreichische Franken-Kreditnehmer schauen derzeit auf den Referenzzinssatz der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Ihre Kreditzinsen sind an den 3-Monats-Libor (oder an den 1-Monats-Libor) der SNB gekoppelt. Der 3-Monats-Libor liegt aktuell bei -0,85 Prozent. Je nach Höhe des Risikoaufschlages kommt es nun darauf an, ob man etwas etwas zahlen muss oder nicht.

"Viele Franken-Kredite sehen vor, dass die Kreditnehmer jährlich Zinsen in Höhe dieses Libors plus 0,4 bis 0,7 Prozentpunkte Aufschlag bezahlen müssen", heißt es im 4. Absatz eines Artikels von "Die Presse" über die Thematik der Negativzinsen.

Nimmt man beispielsweise einen Zinsaufschlag am oberen Ende der angegebenen Spanne von 0,7 Prozent, dann müsste ein typischer Franken-Kreditnehmern keine Zinsen bezahlen. (-0,85% + 0,7% = -0,15%). Die Bank würde einen symbolischen Sollzins von 0,00001 Prozent berechnen.

Freilich gibt es auch Kreditnehmer, die einen höheren Zinsaufschlag in ihren Kreditverträgen stehen haben. Wer beispielsweise 1,1 Prozent zuzüglich 3-Monats-Libor mit seiner Bank vereinbart hat, für den geht es sich nicht ganz aus. Zählt man 3-Monats-Libor und Kreditaufschlag zusammen (-0,85% + 1,10% = 0,25%), bleibt ein Zinsspanne zu Gunsten der Bank von einem Viertelprozent.

Zum Thema: Franken-Kreditnehmer profitieren vom Zinsspektakel

Einen allgemein verbindlichen/durchschnittlichen Zinsaufschlag für österreichische Franken-Kreditnehmer gibt es nicht. Jede Bank hat bei der Kreditvergabe die Bonität des Kreditnehmers im Rahmen einer so genannten Kreditwürdigkeitsprüfung individuell ermittelt. Dabei gilt: Je besser die Bonität, umso niedriger ist der Risikoaufschlag.

Die Bonität kann man neben der Vorweisbarkeit eines regelmäßigen Einkommens durch zusätzliche Sicherheiten, wie Grundstücke oder einen Bürgen, verbessern.

In der heutigen Praxis füttert ein Bankberater ein spezielles Computerprogramm mit den Daten des Kreditnehmers (Einkommen, Alter, Beruf, Familienstand, Sicherheiten etc.). Der Computer rechnet sodann den Risikoaufschlag aus. Wer jetzt gut verhandelt, kann den Aufschlag noch ein wenig drücken

Als Verhandlungsmasse nach der Ausrechnung des Risikoaufschlages könnte man den Bankberater mit der Aussicht auf weitere Geschäfte (z.B. Aktiensparen, Schließfach anmieten etc.) dazu bewegen, den Risikoaufschlag etwas zu senken.