Schicksalsmomente für den EUR/CHF-Kurs
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Schicksalsmomente für den EUR/CHF-Kurs

Der Euro wird voraussichtlich in unmittelbarer Nähe zu seinem Boden bei 1,20 Franken überwintern. Eine Szenario-Analyse zeigt, wie sehr das Währungspaar am Tropf der Europäischen Zentralbank (EZB) hängt. Die Schweiz wird ihre Interventionen am Devisenmarkt erheblich ausweiten müssen.

Aktuell notiert der Eurokurs bei 1,2020 Franken. Zunächst dürfte der Euro ein Pyrrhussieg erlangen. "Wir rechnen bei einem Scheitern des Gold-Referendums mit einer schnellen Bewegung beim Euro/Schweizer Franken auf 1,2050/75, sagt der Devisenexperte Peter Rosenstreich von der Swissquote Bank.


Anschließend richtet sich alles auf die mit Spannung erwartete Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Tagung ist besonders wichtig, weil sie mit neuen Inflationsprognosen gespickt ist. Volkswirte erwarten eine Senkung der Teuerungsprognosen. Dies würde den Weg für ein EZB-Kaufprogramm von Staatsanleihen zu Beginn des Jahres 2015 ebnen.

Der Kurs des Euros sollte daraufhin in den Bereich 1,2000-1,2010 Franken zurückgeworfen werden. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) müsste erneut am Devisenmarkt intervenieren, in dem sie Franken über die Notenpresse schöpft und gegen Euro einwechselt.

Wenn die EZB sodann beginnt Staatsanleihen zu kaufen, wäre der auf dem Euro lastende Verkaufsdruck so gewaltig, dass die Stützungskäufe nicht mehr ausreichten. Die SNB müsste zähneknirschend einen Negativzins einführen.