SNB zur Wechselstube mit Mindestkurs von 1,40 umfunktionieren
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SNB zur Wechselstube mit Mindestkurs von 1,40 umfunktionieren

Das Spekulieren der Schweizerische Nationalbank (SNB) mit Gold und Währungen geht voll auf. Mehr als 16 Milliarden Franken werden eingenommen. In Anbetracht eines solchen Geldregens schauen Hedge Fonds neidisch nach Zürich. Die SNB macht inzwischen mehr als 100mal so viel Gewinn wie der Schweizer Chemiekonzern Clariant.

Konzerngewinne 1. Halbjahr 2014

"Der Gewinn auf den Fremdwährungspositionen betrug 12,6 Mrd. Franken. Auf dem Goldbestand resultierte ein Bewertungsgewinn von 3,5 Mrd. Franken", teilte die Nationalbank in ihrem heute vorgelegten Zwischenbericht für das 1. Halbjahr mit.

Den riesigen Gewinn könnte die Nationalbank eigentlich dazu nutzen, um die von Schweizer Exporteuren erwirtschafteten Euro-Erträge zu einem besseren Kurs umzutauschen, fordern bereits die ersten Gewerkschafter.

Wer 10 Millionen Euro Umsatz in Deutschland macht, hat davon zum aktuellen Eurokurs von 1,22 Franken lediglich 12,2 Millionen Franken in seiner Schweizer Bilanz stehen. Würde die SNB die Export-Euros zu einem Kurs von 1,40 umtauschen, läge der Umsatz bei 14 Milliarden Franken (+15 Prozent).

Mittelfristig müsse die Nationalbank weiterhin einen "vernünftigen Wechselkurs" von gegen 1,40 Fr. je Euro anstreben, verlangt die Unia. Auch der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) hatte eine Kursuntergrenze von 1,40 Fr. gefordert, meldete die Schweizer Nachrichtenagentur im Januar 2013.

In welchen Dimension sich die Nationalbank mittlerweile bewegt, wird anhand eines Vergleiches mit der Gewinnsituation eines Unternehmens aus der Realwirtschaft deutlich.

Der Chemiekonzern Clariant (21.000 Mitarbeiter) erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen Konzerngewinn von 153 Millionen Franken. Der Gewinn der Schweizerischen Nationalbank lag mit 16,2 Milliarden Franken um mehr als das 100fache höher.