EZB-Giftpfeile jagen EUR/CHF Angst und Schrecken ein
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EZB-Giftpfeile jagen EUR/CHF Angst und Schrecken ein

Der Instrumentenkasten der Europäischen Zentralbank (EZB) ist prall gefüllt. Das scheint auch die Euro-Franken-Wechselkursrate zu wissen, die derzeit am fallen ist. Sollte Notenbankchef Mario Draghi einen Giftpfeil aus seinem Köcher ziehen, um das Deflationsgespenst zu bekämpfen, wird es eng für das EUR/CHF-Paar.

Am Donnerstag findet die monatliche Sitzung der EZB in Frankfurt statt. Es wird bereits heftig über eine Lockerung der Geldpolitik spekuliert. Hintergrund ist die bei nur 0,7 Prozent liegende Euro-Zonen-Inflationsrate. Offizielles Ziel der Notenbank ist eine dreimal so starke Teuerung. Weil der Euro zuletzt auf knapp 1,40 Dollar vorpreschte, rückt das Ziel in weite Ferne.

1 Euro war heute bis zu 1,3952 US-Dollar wert. Der um etwa 15 Cents über seinem langjährigen Durchschnitt liegenden Wechselkurs verschärft die Deflationsgefahren. Rohstoffimporte, allen voran Öl und Gas, werden billiger für Euro-Europäer. Dadurch droht die Inflationsrate auf Null Prozent abzustürzen.

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Die Regierungen in Paris, Rom und Madrid, aber auch die EZB, hätten gerne einen schwächeren Euro und eine höhere Inflation. Damit ließen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen vereinfacht eine höhere Inflation den staatlichen Schuldendienst. Zum anderen steigen die Exporte in Drittländer, wodurch das wirtschaftliche Wachstum angefacht wird.

Sollte die EZB in die Gruselkiste greifen und etwas wie den Ankauf von Staatsanleihen oder verbrieften Bankkrediten, die Senkung der Leitzinsen auf Null oder die Einführung von Gebühren auf Zentralbank-Einlagen herausholen, wäre das eine Ausweitung der Geldpolitik. Der Euro würde aller Voraussicht nach gegenüber dem Schweizer Franken einen Verwässerungseffekt davontragen.

Heute sank der Eurokurs auf ein Dreiwochentief bei 1,2162 Schweizer Franken. Nach dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag hatte es noch vorübergehend so ausgesehen, dass ein Anstieg der Gemeinschaftswährung über 1,40 Dollar und damit die Gefahr eines erneuten Abrutschen des Euro-Franken-Kurses gebannt seien. Dies hat sich jedoch als Trugschluss herausgestellt.
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