Draghi-Doktrin 2.0 nötig damit Euro auf 1,26 CHF steigt
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Draghi-Doktrin 2.0 nötig damit Euro auf 1,26 CHF steigt

Am europäischen Devisenmarkt ist nach wie vor ein positives Grundrauschen des Euros gegenüber dem Franken feststellbar. Der überraschende Rückgang der Schweizer Konjunkturerwartungen bestätigt diesen Trend. Noch beißt sich die Gemeinschaftswährung jedoch an EZB-Chef Mario Draghi und einem Widerstand knapp unter 1,24 Franken die Zähne aus.

Der Euro notiert aktuell bei 1,2342 Franken. Zuvor sank das Devisenpaar auf 1,2325, nachdem es an einem charttechnischen Widerstand bei 1,2375 zum zweitem Mal zurück geprallt war. Derzeit fehlt es an einem Impulsgeber, der stark genug ist, damit die Gemeinschaftswährung, wie im Januar 2013, in den Bereich von 1,25-1,26 Franken vorstoßen kann.

Rückläufige Konjunkturerwartungen sind als Impulsgeber offenkundig zu schwach. Der Finanzmarkttest-Index für die Schweiz sank von 39,4 Punkten im Dezember 2013 auf 36,4 Zähler im Januar 2014 , wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Credit Suisse heute mitteilten. Im Euroraum kletterten die ZEW-Konjunkturerwartungen derweil auf ein Zehnjahreshoch.

Neue Draghi-Doktrin erforderlich

Was den Euro-Franken-Kurs wirklich aus der Reserve locken kann, ist die Europäische Zentralbank (EZB). Notenbankchef Mario Draghi müsste ein Ende des Lockerungszyklus signalisieren, also quasi eine Untergrenze für die ultralockere Geldpolitik der EZB einführen.

Noch ist man jedoch davon entfernt den Finanzmärkten zu verstehen zu geben, dass auf der aktuellen Leitzinshöhe von 0,25 Prozent das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Auch betont Draghi stets, dass man den Einlagenzins, zu dem Guthaben der Geschäftsbanken auf EZB-Konten verzinst werden, ins negative Terrain bugsieren könnte.

Um die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank abschätzen zu können, war, ist und bleibt die Inflationsrate im Euroraum der beste Indikator. Die jährliche Teuerung lag im Dezember bei 2013 bei 0,8 Prozent. Sollte es zu einem stärkeren Anstieg der Verbraucherpreise im Lichte von mehr Wirtschaftswachstum und höhere Rohstoffpreisen kommen, wären weiter Lockerungen der EZB extrem unwahrscheinlich.

Der Eurokurs könnte sodann auf 1,26 Franken steigen, wie er es im Januar 2013 tat, als die EZB von weiteren Leitzinssenkungen zunächst Abstand nahm. Anschließend fiel der Euro jedoch wieder, weil Draghi an diesem Kurs nicht festhalten konnte.

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