SNB erliegt Versuchung nicht sich von Euro-Reserven zu trennen
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SNB erliegt Versuchung nicht sich von Euro-Reserven zu trennen

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) nutzte den Blitzanstieg der Gemeinschaftswährung nicht, um sich umfangreich von Euro-Reserven zu trennen. Stattdessen haben die eidgenössischen Währungshüter eine Geldpolitik der ruhigen Hand betrieben. Die SNB hortet derzeit mit stagnierender Tendenz Devisenreserven im Wert von 427 Milliarden Franken.

Theoretisch hätte die Nationalbank den steilen Anstieg des Euros im Januar von 1,2084 auf zwischenzeitlich 1,2570 CHF nutzen können, um einen Teil ihrer Euros zu verkaufen. Geringere Fremdwährungsbestände dämpfen langfristige Aufwärtsrisiken für die Inflationsentwicklung. Auch das aktuelle Wechselkursniveau bei 1,2330 lädt dazu ein, sich von Euros zu trennen.

SNB Devisenreserven in Mrd. Fr.

Bei der 106-järhigen Notenbank in Zürich sieht man dies offenbar anders. Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank sind so gut wie unverändert geblieben. Sie lagen per Ende Januar bei 427,05 Milliarden Franken nach 427,20 Milliarden Franken im Vormonat. Zunächst einmal deutet die leicht rückläufige Zahl freilich darauf hin, dass die SNB keine Euros kaufen musste, um die Untergrenze bei 1,20 CHF zu verteidigen.

Der Schweizer Hedgefonds bleibt also weiter auf Kurs. Deutschland fürchtet sich aber mittlerweile nicht nur vor den Eidgenossen. Auch Japan steht im Fokus der "German Angst". Die Bundesrepublik sei innerhalb der G20-Gruppe das einzige Land gewesen, dass sich über die geändert Geldpolitik der Bank von Japan beschwert habe, sagte der japanische Finanzminister Taro Aso in einer Parlamentsdebatte.

Japans Regierung hält die Notenbank dazu an die Deflation zu bekämpfen, wodurch sich der japanische Yen in den zurückliegenden Monaten sehr stak abgeschwächt hat. Die meisten Experten halten die von Japan betriebene Reflationierung der Volkswirtschaft für notwendig. Nur die Bundesregierung und die Bundesbank sehen das anders.