Der längerfristige EUR/CHF-Ausblick bis 2024
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Der längerfristige EUR/CHF-Ausblick bis 2024

Der Euro sinkt von März 2021 bis September 2022 von 1,1150 auf 0,94. Es folgt ein Anstieg auf 1,01 bis Anfang 2023 und zwei Monate Seitwärtsentwicklung mit einem mittleren Kurs von 0,99.

"Der Schweizer Franken kämpft nach der Credit Suisse mit einer Identitätskrise als sicherer Hafen", sagt Reuters. "Der Schweizer Franken wurde während des Zusammenbruchs der Credit Suisse seinem Ruf als sicherer Hafen nicht gerecht."

In die gleiche Kerbe schlagen die Finanzexperten der deutschen Zeitung Welt. Sie stufen den Schweizer Franken als Risikowährung ein.

Die Kursentwicklung des Schweizer Franken gibt keine Hinweise darauf, um die Thesen der Journalisten zu untermauern. Hintergrund: Bei einer Neuklassifizierung des CHF als Risikowährung wäre der Euro mit einem Goldene Kreuz belohnt worden.

Hintergrund: Goldenes Kreuz: Euro vor steilem Anstieg

Doch dieses sehr zuverlässige, längerfristige Kaufsignal, das mit einem Schnittpunkt von 50-Tage-Linie und 200-Tage-Linie die erste Hürde nimmt, lässt auf sich warten.

Die 200-Tage-Linie ist weit davon entfernt ihr Gefälle abzulegen und auf Anstiegskurs zu gehen. Dann wäre die zweite Hürde genommen und ein längerfristiger Anstieg bis ins Jahr 2024 hinein auf 1,05 angezeigt.

Stattdessen warf es den EUR/CHF-Kurs in der letzten Woche nach dem großen Zinsschritt der Schweizerischen Nationalbank (SNB) unter die 50-Tage-Linie zurück.

EUR/CHF Diagramm mit 50-Tage-Linie und 200-Tage-Linie

Es gilt zu bedenken: Der Euro wird nicht mit einem Goldenen Kreuz belohnt, in dem man den Schweizer Franken durch den Kakao zieht. Er braucht schon seine eigene, fundamentale Triebfeder.

Im dritten Quartal 2020, als das letzte Goldene Kreuz gebildet wurde, war die Antriebsfeder der EU-Aufbaufonds. Die damit verbundene Vergemeinschaftung von Schulden machte die Gemeinschaftswährung sicherer und damit attraktiver.

Dass Deutschland und Frankreich im Frühjahr 2023 etwas Ähnliches aus dem Ärmel zaubern, und so den EUR/CHF auf Anstiegskurs bis ins Jahr 2024 hinein bringen, ist sehr unwahrscheinlich.

Bundeskanzler Scholz und Präsident Macron liegen in Finanzfragen, gerade mit Blick auf die Wiedereinführung der Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts, überkreuz. Der Deutsche pocht auf Ausgabendisziplin, der Franzose will mehr Ausgabenprogramme und gemeinsame Schulden.

Die Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) alleine und ihr zaghaftes Abstoßen von Euro-Staatsanleihen (Quantitative Tightening im Pralinenformat) reichen nicht, um den EUR/CHF-Kurs merklich steigen zu lassen. Das beweist die Seitwärtsentwicklung der letzten Monate.