Der Euro stieg von Anfang 2002 bis Ende 2007 von 1,48 auf 1,68 Franken. Es folgte ein Rückfall auf 1,01 bis Mitte 2011 und dreieinhalb Jahre Mindestkurs bei 1,20. Mit seiner Aufhebung Anfang 2015 sank der Euro in wenigen Stunden auf 0,98 Franken.
Es sollte drei Jahre dauern, bis es die Devisennotierung aus eigener Kraft zurück auf 1,20 schaffte. Seit Mai 2018 geht es wieder bergab. Aktuell ist der Euro bei 1,05 Franken. Die Tiefs bei 1,01 und 0,98 sind in Reichweite.
"Der Franken ist nochmals höher bewertet, und die globalen Finanzmärkte sind unter starkem Druck", sagt die Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die Währungshüter versuchen momentan mit versteckten Euro-Stützungskäufen eine rapide Talfahrt zu verhindern.
Kein einfaches Unterfangen. Der Schweizer Franken ist das Maß aller Dinge. "Die Schweiz hat die weltweit stärkste Währung über die letzten 117 Jahre, sowohl nominal als auch real", heißt es in einer Studie der Credit Suisse.
Die Frankenstärke rührt aus einer geringen Inflation her. In der Schweiz war und ist die Geldentwertung stets niedriger als anderswo. Zusammen mit einer klugen Standort- und Wirtschaftspolitik und der politischen Neutralität macht das den Franken so beliebt.
2011 bis 2018 war eine Besonderheit: In dieser Zeit hat sich nichts getan beim Wechselkurs. Im August 2011 gab es für 1 Euro 1,05 Franken und damit genauso viel wie im April 2020.
Die SNB band den Euro bei 1,20 Franken an. Die Europäische Zentralbank (EZB) probierte mit Staatsanleihen-Käufen (QE) und ständigen Eingriffen bei minimalsten Konjunkturflauten reformfreies Dauerwachstum zu erschummeln.
Der Euro scheiterte zweimal bei 1,20 Franken: Das erste Mal Anfang 2015, als die SNB den Mindestkurs aufhob. Das zweites Mal im April/Mai 2018, als die Eurozone ihr hohes Wachstumsplateau von seinerzeit 2% verließ.
Anschließend setzte sich die durch die Aktionen von SNB und EZB unterbrochene Talfahrt des Euro-Franken-Kurses fort. Und so ist der Euro auf Kurs bis Anfang 2021 auf 1,01-1,03 Franken zu sinken.
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Der längerfristige EUR/CHF-Ausblick für 2021
26.04.20
09:04