Der Euro-Franken-Kurs kommt der Parität immer näher
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Der Euro-Franken-Kurs kommt der Parität immer näher

Der Euro wird aller Voraussicht nach auf 1 Franken 05 sinken. Dann dürfte es zu einem Schlagabtausch zwischen Spekulanten und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) kommen. Verliert die SNB erneut? Geht die Talfahrt der EUR/CHF-Kurses auf 1,03 weiter?

Alle sprechen derzeit über die Marke bei 1,05. Dort würde die Schweizerische Nationalbank (SNB) eingreifen. Ihr gegenüber stehen Hedgefonds. Sie wetteten, dass sich der Euro gegenüber dem Franken weiter abschwächt, heißt es in einer Reuters-Meldung.

"Kräftige Interventionen sind wahrscheinlich, sobald der EURCHF unter 1,05 fällt", sagt die Bank J. Safra Sarasin. Laut ihren Wechselkursprognosen wird der Euro bis Ende 2020 auf 1,05 Franken und bis Ende 2021 auf 1,03 Franken fallen.

Das Problem für den Euro: Sollte die Untersützung bei 1,06 Franken reißen, wäre recht viel Platz nach unten. Die nächste Unterstützung kommt erst bei 1,03. Dieses Niveau wurde unmittelbar vor der Mindestkurs-Einführung im August 2011 und nach dem Mindestkurs-Aus mehrmals getestet.

Linienchart Euro - Schweizer Franken Wechselkurs-Entwicklung 2011 bis 2020 - der Pfeil zeigt nach unten

"Wir halten am Negativzins fest und sind weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren", sagte SNB-Chef Thomas Jordan vor zwei Wochen der "Frankfurter Allgemeinen". Von weiteren Devisenkäufen lasse man sich nicht abhalten, auch nicht von amerikanischer Seite.

Bei 1,05 ist absolut gar nichts. Selbstverständlich ist es möglich, dass Devisenhändler inklusive der SNB hier einen Pflock einschlagen und so eine neue horizontale Unterstützung installieren. Allerdings wäre ein solcher Support wenig aussagekräftig.

Sollte die SNB 1,05 verteidigen, ginge ein neues Tauziehen mit Spekulanten und Hedgefonds los. Das Ergebnis wird sein: Die SNB gibt früher oder später auf. Der Euro sinkt auf 1,03 Franken. Nun könnten schlussendlich die freien Marktkräfte sagen:

"Der Euro ist an dieser Stelle tatsächlich zu weich gegenüber dem Schweizer Franken." Das würde eine Stabilisierung bringen, zumal einige EUR/CHF-Short-Seller Gewinne mitnehmen. Sie kaufen den Euro zurück, was ein Zurückprallen nach oben erleichtert.