Letztes Wort nicht gesprochen, Swissie gefragt
Home » » Letztes Wort nicht gesprochen, Swissie gefragt

Letztes Wort nicht gesprochen, Swissie gefragt

"Der Schweizer Franken als sicherer Hafen scheint weiterhin gesucht", stellt die Thurgauer Kantonalbank fest. Nachdem der Eurokurs in den letzten Tagen unter 1,14 und 1,13 Franken gesunken ist, sieht es nach Stabilisierung aus. Die Lage bleibt aber zerbrechlich. Die Finanzmärkte werden nicht so schnell in den Risikomodus zurückkehren, sagt ein renommierterer Experte.

Griechenland wühlt mit Ausgabenplänen die Euro-Finanzminister auf. Damit geraten die Haushatsziele in Gefahr. "Wir sind zudem über die Zusammensetzung der Maßnahmen besorgt, die mittel- und langfristig nicht wachstumsfreundlich sind", sagt der ESM-Rettungsschirm-Chef Klaus Regling, der Griechenland gerne als Reform Champion feiert.

"Die derzeitige Risk-Off-Stimmung an den Märkten steigert derzeit die Schweizer Franken Nachfrage", erklärt die St.Galler Kantonalbank. In diesem Zusammenhang gibt es aktuell eine erwähnenswerte Entwicklung: Die Aktienkurse haben sich zuletzt recht deutlich von den Trump-Handelskrieg-Verlusten erholt. Der Euro konnte die aufkeimenden Risikobereitschaft aber nicht in Kursgewinne kanalisieren.

Man hätte durchaus einen Anstieg des Euro-Franken-Kurses zurück auf 1,14 erwarten können. Stattdessen ist er weiter gefallen. Das ist ein Warnsignal, dass die "Buy-the-Dip-Aktienkäufer" womöglich zu früh zugeschlagen haben und die Risikobereitschaft bald wieder weichen wird.

Eine Analyse des renommierten Charttechnikers Ralph Acompora bestätigt diesen Ausblick. Er sehe in der nächsten Zeit keine neuen Rekordhochs an der Wall Street, zitiert das Börsenportal MarketWatch Avompora (Spitzname: Godfather der CharttechniK), der den Jahresende-Crash 2018 korrekt vorausgesagt hatte.

🔗 Godfather’ of chart analysis says Wall Street shouldn’t bet on stock-market records anytime soon


Der Devisenoptionsmarkt erzeugte vor einer Woche ein EUR/CHF-Verkaufsignal. Infolge sank der Euro von 1,1430 auf 1,1270 Franken. Ein weiteres Verkaufsignal, das den Euro unter die wichtige Unterstützung bei 1,1160 Franken drücken würde, liegt bisher allerdings nicht vor. Das nährt die Hoffnung, dass sich der Euro-Franken-Kurs in den nächsten Handelstagen bei 1,13 stabilisiert.

Weiterlesen:
Zur Lage von Franken-Kreditnehmern im Mai 2019
Fremdwährungsfinanzierung: Was Sie als Kreditnehmer jetzt wissen sollten (für Österreich)
  • Praxisbeispiele speziell für Fremdwährungskredite in Österreich
  • Das im Tilgungsträger schlummernde Potential erkennen
  • Veränderungen vornehmen - mit Bank auf Augenhöhe verhandeln