Ausbalancierte Aggression: So reagiert EUR/CHF
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Ausbalancierte Aggression: So reagiert EUR/CHF

Der Euro sinkt Richtung 1,12 Franken, nachdem Italiens Regierung ankündigt, die Defizitregeln zu ignorieren. "Wenn es notwendig ist einige Grenzen zu brechen, wie die 3% (Defizitregel) oder die 130-140% (Staatsschulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung), dann sind wir bereit das zu tun", sagt Vize-Premier Matteo Salvini.

Rückenwind für den Franken kommt auch aus Übersee. Die USA und China sind in einem Wirtschaftskrieg. Es geht um nichts Geringeres als die Weltherrschaft. "China ist unser massiver Konkurrent. Sie wollen die Welt übernehmen", erklärt US-Präsident Trump in einem Interview mit dem Nachrichtensender Fox.

Trump erteilt einem Abkommen auf Augenhöhe eine Absage. Dass man sich in der Mitte treffe, so wie es Chinas Staatschef Xi Jinping in der letzten Woche forderte, sei nicht möglich. Ein Handelsabkommen müsse wegen denen von China in der Vergangenheit zum Schaden der US-Wirtschaft an den Tag gelegten Handelspraktiken stärker die USA bevorteilen, so Trump.

Weder Italien noch die die USA/China machen bisher Anstalten, es so richtig eskalieren zu lassen. Salvini dürfte den Stabilitätspakt angreifen, um vor der Europawahl auf Stimmenfang zu gehen. Die USA und China können sich nur begrenzt gegenseitig beschimpfen. Wenn man es übertreibt, knicken die Aktienmärkte und damit die Stimmung der Verbraucher/Unternehmen und das Wirtschaftswachstum ein.


Die Aggressionen führten zwar auf der einen Seite dazu, dass der Euro-Franken-Kurs in den letzten Wochen von 1,1480 auf 1,1280 absackte. Da die Politiker ausbalanciert agieren, kommt ein Ausbruch Richtung 1,10 oder darunter aber bisher nicht in Betracht. Der Euro bleibt damit in der Handelsspanne 1,1160 bis 1,1480.

Was den Devisenmarkt aus der Bahn werfen könnte, wäre eine Abschwächung der chinesischen Währung Yuan. Laut Devisenexperten wird es brenzlig, sollte sich der US-Dollar auf über 7 Yuan verteuern. Aktuell steht der Dollar-Yuan-Kurs bei 6,92. Im Licht des Handels- und Wirtschaftskrieg hat sich der Yuan gegen den US-Dollar in den letzten Wochen bereits um mehr als 3% abgeschwächt.

Als China das letzte Mal Mitte 2015 seine Währung abschwächte, sackten die Aktienbörsen ab. Der Euro-Franken-Kurs blieb seinerzeit von einem Rückgang verschont. Dies könnte aber darauf zurückgehen, dass ein halbes Jahr zuvor die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Mindestkurs platzen ließ und sich der Euro damals in einer Post-Mindestkurs-Schock-Erholung befand.
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