Wer hat die besseren Industriefirmen?
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Wer hat die besseren Industriefirmen?

Die anhaltende Franken-Stärke, die sich in einem deutlich unter der Kaufkraftparität liegenden EUR/CHF-Kurs widerspiegelt, kommt nicht von ungefähr. Der Schweizer Einkaufsmanagerindex (PMI) steigt überraschend auf 55,4 Zählern. Das ist eine kleine Sensation. Der vergleichbare PMI für die Eurozone signalisiert mit 49,3 Zählern Schrumpfkurs.

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"Auffällig ist, dass der Schweizer PMI seit mehr als einem Jahr deutlich höher notiert als seine Pendants in Deutschland oder der gesamten Eurozone, die im Februar sogar unter der Wachstumsschwelle schlossen", kommentiert die Credit Suisse. Ein Grund dafür sei, dass die Schweizer Industrie die Früchte der von den Unternehmen nach der abrupten CHF-Aufwertung 2015 ergriffenen Maßnahmen ernte.

In der Eurozone gibt es nichts zu ernten. Die Unternehmen sind nicht bereit, sich in ähnlicher Weise auf Wettbewerbsfähigkeit zu trimmen wie ihre Pendants in der Schweiz das tun mussten. Während also die Schweizer die Wertschöpfungs-Leiter nach oben klettern und immer hochwertigere Produkte erzeugen, bleiben sie in der Eurozone, bis auf wenige Ausnahmen, stehen. Viele bewegen sich sogar nach unten.



"Auf Länderebene waren Deutschland und Italien Schlusslichter. In Frankreich blieb die Wachstumsrate trotz leichter Verbesserung gegenüber Januar niedrig, während Österreich und die Niederlande eine Abkühlung verzeichneten", heißt es im Einkaufsmanager-Bericht von IHS Markit. Das Beratungsunternehmen schlussfolgert:

"Der Eurozone-Industriesektor steckt in der tiefsten Abwärtsspirale seit knapp sechs Jahren, und die Zukunftsindikatoren deuten darauf hin, dass es im Verlauf des Frühlings weiter bergab gehen könnte."

Fazit:
Die Schweizer Wirtschaft kann vor Kraft kaum laufen. In der Eurozone brauchen sich eine Gehhilfe.

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