Flash Crash: Ist der Franken als nächstes dran?
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Flash Crash: Ist der Franken als nächstes dran?

Den Devisenmarkt sucht erneut ein Flash Crash heim. Diesmal kracht es beim Japanischen Yen. Ist das nächste Mal der Schweizer Franken dran? US-Präsident Donald Trump bezeichnet die hohen Verluste des Aktienmarktes im Dezember als eine Panne (Glitch). Das Weiße Hause atmet in nie dagewesener Form mit den Launen der Wall Street. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass Trump früher oder später zur Ultima Ratio greift und eine Politik des weichen Dollars verkündet. Das wäre ein noch größerer Paukenschlag als die Mindestkurs-Aufhebung.

Den Flash Crash beim Britischen Pfund im Herbst 2016 ließ sich noch als logische Konsequenz des Brexit-Votums abtun. Nun kracht es beim Japanischen Yen. Wobei der Begriff Flash Crash irreführend ist. Anders als das Pfund crasht der Yen nicht. Er wertet in wenigen Minuten rasant auf, vor allem gegen den Australischen Dollar. Der Aussie leidet wie ein Hund unter der Wachstumsabkühlung Chinas. Auch beim Dollar-Yen-Kurs und der Euro-Yen-Kurs gibt es dicke Verluste.

Der Flash Crash beim Japanischen Yen ist deswegen so wichtig, weil es sich um einen Sicheren Hafen handelt. Er findet an einem Feiertag in Japan statt. Wer eins und eins zusammen zählt, der streicht sich Ostern 2019 im Kalender rot an. Denn hier hat es ein in den letzten Jahren bereits einige Turbulenzen beim Schweizer Franken gegeben. Unvergessen der Mindestkurs-Bruch zu Ostern 2014. Seinerzeit sank der Euro zwischenzeitlich unter 1,20 Franken, obwohl die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Untergrenze verteidigte.

Trump und seine Leute (Kudlow und Mnuchin) wollen die Aktienkurse an der Wall Street wieder hochbekommen. Das ist schon ziemlich abartig, was sich da in Washington abspielt. Besser wäre es natürlich, wenn sie die US-Politik darum kümmerte, den Nachwuchs besser auszubilden. US-Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe fallen immer weiter zurück. So hat Tesla große Probleme seine Stückzahlen hochzufahren, weil es zu sehr auf amerikanische Zulieferer setzte. Die konnten die erforderliche Qualität nicht liefern. Inzwischen hat man umgestellt und mehr deutsches Know-how hinzugeholt.

Man muss Trump zutrauen, dass er den US-Dollar abschwächt, um die Aktienkurse hoch zu halten. In der Türkei ist die Vorgehensweise einer weichen Währung gepaart mit hohen Aktienkurse viele Jahre gutgegangen. Denn ob es sich tatsächlich um eine Panne an der Wall Street handelt, darf bezweifelt werden. US-Bondkönig Jeffrey Gundlach sagt über die Apple-Gewinnwarnung, die derzeit die Aktienkurse nach unten zieht: "Das sind die typischen Dinge, die während eines Bärenmarktes stattfinden."

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