EUR/CHF-Kurs kommt immer mehr unter die Räder
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EUR/CHF-Kurs kommt immer mehr unter die Räder

Weil der Euro einen Wochenschlusskurs von 1,1370 Franken hinlegt, ist es um ihn geschehen. Der Ausblick ist negativ. Es wird weiter nach unten gehen, signalisieren Zinsen, Devisenoptionsmarkt und Charttechnik.

Eine rabenschwarze Börsenwoche hat dem Euro-Franken-Kurs zugesetzt. Anleger flüchten in die als besonders sicher geltende deutsche Bundesanleihen, die Referenzanleihen der Eurozone. Infolge sinkt der Euro zeitweise auf 1,1340 Franken. Wie an den Aktienmärkten wartet man vergeblich auf eine substanzielle Erholung. Die Devisennotierung bleibt unter 1,14.


Das einmonatige Risk Reversal dreht nach unten ab. Die wichtige Kennzahl vom Devisenoptionsmarkt signalisiert damit, dass der Euro-Franken-Kurs in den nächsten Wochen sinken wird. Aus fundamentaler Sicht macht das Sinn, weil Anleger vor den US Midterm Elections Vorsicht walten lassen und der Schweizer Franken gefragt bleiben dürfte.

Aktuell überwiegen euro-negative Nachrichten. Die Konjunktur wird immer schwächer. Einkaufsmanager-Daten von IHS Markit zeigen, dass nach dem Industriesektor nun auch die Dienstleister schwächeln. "Erschwerend für den Euro kommt nun neu hinzu, dass der Konjunkturaufschwung in der Euro-Zone langsam ins Stottern gerät", stellt die St.Galler Kantonalbank fest.

Die Ratingagentur S&P stuft Italien zwar nicht herab. Sie senkt aber ihren Ausblick auf negativ, was nahe legt, dass die Abstufung nur aufgeschoben ist. Die geplante italienische Neuverschuldung sei vor allem deshalb ein Problem, weil damit nicht Reformen finanziert würden, sagt EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger dem Magazin "Spiegel". "Der Mix stimmt nicht, dadurch leidet der Wirtschaftsstandort Italien."

Aus charttechnischer Sicht ist ein Rückfall des Euros in der kommenden Woche auf 1,13 Franken oder darunter fast so sicher wie das Amen in der Kirche. Der im April bei 1,20 begonnene Abwärtstrend setzt sich fort. Hintergrund: Der Euro konnte den Abwärtstrend trotz eines Anstiegs zwischen Mitte September und Mitte Oktober von 1,12 auf 1,15 nicht brechen. Nächstes Kursziel ist damit 1,12.
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