Ein hoffnungslos unterlegener Euro...
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Ein hoffnungslos unterlegener Euro...

Das Reversal ist da, und es fällt heftig aus. Der Euro-Franken-Kurs rasselt binnen zwei Tagen von 1,1500 auf 1,1350 runter. Er beendet damit eine sechswöchige Aufwärtsbewegung. Der Devisenmarkt ist leergefegt von eurofreundlichen Nachrichten. Alles was reinkommt, spricht für den Schweizer Franken.

Herbe Verluste an den Aktienmärkten muss nur die Schweizerische Nationalbank (SNB) aussitzen. Sie hat im Zuge der Mindestkurs-Verteidigung ex-ante (2009-2010), der eigentlichen Mindestkurs-Verteidigung (2011-2015) und der Mindestkurs-Verteidigung ex-post Devisenreserven im Gegenwert von 740 Milliarden Franken aufgehäuft. 20% davon hat sie in die globalen Aktienmärkte gesteckt.

Alle anderen Schweizer Anleger können ausländische Aktien verkaufen und die Erlöse zurück in die sichere Schweiz transferieren. Das macht den Franken stärker, zumal auch ausländische Anleger in den Franken flüchten. Research-Unterlagen zeigen allerdings, dass es nicht die Ausländer sind, die den Franken mit ihrem Geld stark machen. Es ist die Vorsicht der Schweizer Anleger.

Das ist insofern ein wichtiges Detail, als die SNB nicht behaupten kann, die Schweiz sei Opfer ausländischer Anleger und deren Kapitalzuflüsse. Damit verringert sich ihr Spielraum künftig am Devisenmarkt den Franken abzuschwächen.

Italien ist nicht der einzige Defizitsünder: Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien und Slowenien sind ebenfalls dabei, den Stabilitäts- und Wachstumspakt zu unterlaufen. Sie werden von Brüssel gerügt. Aus der Sicht der italienischen Regierung eine hervorragende Nachricht. Denn diese Länder werden dazu neigen Italien, das zweifelsohne der krasseste Defifzitsünder ist, eine Strafzahlung, wie sie von den Euro-Finanzministern beschlossen werden kann, zu verhindern.


Bei einem morgigen Wochschlusskurs des Euros unter 1,1370 Franken wäre die Rückabwicklung der sechswöchigen Aufwärtsbewegung besiegelt. Die Wahrscheinlichkeit eines Test des 14-Monatstiefs vom 11. September 2018 bei 1,1170 stiege auf 80%, die Wahrscheinlichkeit für einen erneuten Anstieg auf 1,15 sänke auf 20%.
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