Aus Deutschland häufen sich Euro-Negativmeldungen
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Aus Deutschland häufen sich Euro-Negativmeldungen

Deutschlands Regierungskrise geht in die Verlängerung, nachdem Angela Merkels Innenminister seinen Rücktritt ankündigt. Auch auf die deutsche Wirtschaft kann sich der Euro nicht länger verlassen. Die Einzelhandelsumsätze sanken überraschend um 2,1%. Gegenwind kommt ferner aus den USA. Trump drängt Deutschland in die Rolle des Schmarotzers. Er tut das wohl auch, um sicherzustellen, dass er weiterhin zu niedrigen Zinsen die hohen US-Staatsschulden überrollen kann.

Ob Seehofer nun zurücktritt oder nicht, am Ende wird aller Voraussicht nach Angela Merkel weiterwursteln. Deutschland wird weiter eine Regierung haben, die aber immer unbeliebter wird. Das zeigt ein Zwist zwischen Merkel und den Regierungschefs von Tschechien und Ungarn. Das Kanzleramt meldete, man könne mit den beiden Ländern ein Verwaltungsabkommen über die Rückführung von Flüchtlingen abschließen. Prag und Budapest dementierten umgehend.

Auch die USA haben Deutschland auf dem Kieker: Trump erwäge einen Truppenabzug von US-Soldaten aus Deutschland, berichtet die Washington Post. Das passt in die Strategie des Weißen Hauses als globaler Störenfried aufzutreten, damit sich die von zwei Ozeanen geschützte USA als Sicherer Hafen gerieren kann. Konkret dürfte es Trump darum gehen, den Zinsabstand zwischen den USA und Deutschland einzuengen. 10-jährige US-Treasuries rentieren aktuell bei 2,9%, deutsche Bundesanleihen bei 0,3%.

Die deutschen Zinsen seien auch so niedrig, weil sich die Bundesrepublik von den USA beschützen lasse und selbst für ihre eigene Sicherheit nicht viel ausgebe, lässt sich aus US-Sicht argumentieren. In der Tat weigert sich Merkel die Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), wie von den Nato-Partnern verabredet, anzuheben. Sollte der Zins auf Bundesanleihen steigen, weil die USA ihre schützende Hand über Deutschland wegnehmen, würde das die Zinsen auf dem gesamten europäischen Staatsanleihen-Markt mit nach oben ziehen.

Italien, Portugal und Griechenland mit ihren hohen Staatsschulden bekämen dann Probleme. Beginnt dieses Trio zu wackeln, wäre das sicherlich ein Grund für viele Anleger ihre Euros zu verkaufen und in den Schweizer Franken umzusatteln. Aber auch wenn die EZB wieder mehr Staatsanleihen kauft und damit die Zinsen drückt, spricht das gegen den Euro. Eine Finanzierung der Staatsschulden über die Notenpresse hat noch jede Währung abgeschwächt.
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