EUR/CHF-Ausblick: Mit 1,13 bis Ende Juni muss man rechnen
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EUR/CHF-Ausblick: Mit 1,13 bis Ende Juni muss man rechnen

Die Abwärtsbewegung des Euro-Franken-Kurses nimmt Fahrt auf, und so sinkt die Devisennotierung zwischenzeitlich bis auf 1,1480. Der Ausblick für die Eurozone trübt sich ein. US-Wirtschaftsminister Ross spricht von Schmerzen, die man Amerikas Handelspartnern zufügen möchte. Ferner wird Italiens Fleck auf dem Risiko-Radarschirm der Anleger wieder größer.

"Der Franken ist weiterhin hoch bewertet", heißt es in der neuen geldpolitischen Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Vor drei Monaten, als EUR/CHF bei 1,17 schrieb die Notenbank: "Der Franken ist nach wie vor hoch bewertet". Inzwischen hat sich allerdings so einiges getan. Die Eurozone steckt inmitten einer konjunkturellen Abkühlung.

Man erwarte keinen scharfen Konjunktureinbruch, zumal die ultralockere Geldpolitik das Wachstum unterstütze, sagt Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), gegenüber CNBC. Gleichwohl werde der IWF die Konjunkturprognosen für die Eurozone etwas senken, kündigt die Französin an.

Ziel sei es, ein Umfeld zu schaffen, in dem es für die anderen Länder schmerzhafter sei, an Handelshürden festzuhalten, als sie abzubauen, erklärt Ross gegenüber selbiger TV-Anstalt. Der US-Handelsminister fiel bei seinem Chef letztes Jahr in Ungnade, weil er im Stahlstreit mit China einen Kompromissvorschlag vorlegte, den Trump allerdings partout ablehnte.

Für negatives Euro-Sentiment sorgt ferner, dass der italienischen Universitätsprofessor Alberto Bagnai zum Vorsitzenden des Finanzausschusses im Parlament bestellt wird. Bagnai hatte 2012 einen Artikel mit dem Titel: "Der Sonnenuntergang des Euros" veröffentlicht, berichtet Reuters. Der Zins auf zehnjährige Staatsanleihen des Landes steigt daraufhin recht steil von 2,55% auf 2,76%.


Der Euro-Franken-Kurs signalisiert auf mindestens 1,1440 runter zu wollen. Sollte er sich an dieser Stelle nicht befestigen muss man mit einem Rückgang auf 1,1380 und 1,1270 rechnen, und zwar noch vor dem Beginn der zweiten Jahreshälfte. Der Ausblick für den Euro würde sich erst bei einem Wochenschlusskurs über 1,1650 aufhellen.
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