Eine schlechter Tag für den Euro
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Eine schlechter Tag für den Euro

Der Euro sinkt deutlich unter 1,16 Franken, nachdem die EZB vom Tauben- in den Entenmodus wechselt. Unumkehrbar sei der Euro, sagt EZB-Chef Draghi an die Adresse seiner italienischen Landsleute. Was er nicht sagt: Damit der Euro unumkehrbar bleibt, muss man ihn zu einem Mittelding aus französischem Franc und italienischer Lira machen. Die Umbauarbeiten laufen auf Hochtouren.

Dass das in den Euro-Nordstaaten so unumstrittene Anleihekaufprogramm zur Finanzierung klammer Euroländer Ende Dezember 2018 laut neuem EZB-Beschluss beendet werden soll, ist dem Euro-Franken-Kurs schnurzpiepegal. Draghi schließt nämlich gleichzeitig eine erste Leitzinserhöhung vor Mitte 2019 kategorisch aus.

Die EZB geht damit aus der Sicht des Euro-Franken-Kurses einen Schritt vor und zwei zurück. Ob das Anleihenkaufprogramm im Dezember 2018 tatsächlich beendet wird, ist längst nicht sicher. Das sei nämlich datenabhängig, so Draghi. Sicher ist nur, dass die EZB mit ihrem Null- und Negativzinse-Regime mindestens ein Jahr weitermacht.

Sicher ist auch, dass der Euro weicher wird, um ihn in seiner jetzigen Form zu retten. Darüber hinaus ist sicher, dass die EZB die Vermögenspreise weiter anfeuert und die Hochfinanz reicher macht, während sie gleichzeitig die Inflation auf über 2% überschießen lässt, was die unteren Einkommensschichten ohne Aktien und Immobilienbesitz übermäßig hart trifft.


Der Euro-Dollar-Kurs verliert nach dem Auftritt von Draghi drei Cents auf 1,1550. Das zieht den Euro-Franken-Kurs mit nach unten. Auch er steht kurz davor unter 1,15 zu sinken.
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