Bekommen Franken-Kreditnehmer eine zweite Chance?
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Bekommen Franken-Kreditnehmer eine zweite Chance?

2018 geht es hin und her: "Für langfristig orientierte (Franken-) Kreditnehmer kann sich eine Kreditaufnahme aufgrund der weiterhin prognostizierten mittelfristigen Abschwächung des Franken als sinnvoll erweisen, meint die in Zürich und Luxemburg ansässige DZ Privatbank. Und weiter: "Gleiches gilt auch für bestehende Kreditnehmer, die nach wie vor vom Zinsvorteil profitieren."

Nach einer Berg- und Talfahrt pendelt sich der Euro-Franken-Kurs bei 1,15 ein. 2018 geht die Aussitzen-Strategie für Franken-Kreditnehmer bisher nicht auf. Wer zu Jahresbeginn seinen Kredit in Euro konvertiert oder zurückzahlt, ist im Vorteil, als seinerzeit der Euro knapp 1,18 Franken auf die Waage bringt.

Es ist ein Wechselbad der Gefühle: Die Konvertierer sehen sich in ihrer Entscheidung bestätigt. Im Februar sinkt der Euro auf 1,1450 Franken. Doch dann kommt es zu einem steilen Anstieg. Ende April/Anfang Mai steht der Euro mehrere Wochen hintereinander bei knapp 1,20, was sich in der Rückschau nun als goldende Konvertierungsmöglichkeit herausstellt.

Es folgt ein plötzlicher Rückfall, Ende Mai ist 1 Euro nur noch 1,1370 Franken wert. Der Absturz auf den tiefsten Stand seit zehn Monaten gibt den Konvertieren, vor allen jenen, die bei knapp 1,20 raus sind, die Gewissheit, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Aber das kann sich wieder schnell ändern.

"Wir sind der Ansicht, dass bereits genug geo- und europapolitische Risiken im aktuellen Devisenkurs berücksichtigt sind", heißt es in einer aktuellen Wechselkurs-Stellungnahme von Raiffeisen Salzburg. "Wir schließen auch eine Gegenbewegung nicht aus, sodass in den nächsten Monaten vielleicht auch wieder Kurse im Bereich von EURCHF 1,1800 erreicht werden können."

Neues Vertrauen in die Gemeinschaftswährung könnten dabei Reformvorschläge aus Deutschland und Frankreich für die Weiterentwicklung der Eurozone stiften. Auch sollte die Konjunktur in der Eurozone im laufenden zweiten Quartal wieder etwas beschleunigen. Ein erneuter Anstieg des Euro auf 1,20 Franken wäre auch aus charttechnischer Sicht gut vorstellbar.
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