Gold neuer Gefahrenherd für EUR/CHF-Kurs
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Gold neuer Gefahrenherd für EUR/CHF-Kurs

Steigen Aktienkurse, steigt oft auch der EUR/CHF-Kurs. Doch was passiert, wenn Börsianer ins Schwitzen kommen? Zerreißt es dann den Euro? Oder halten Anleger ihm Stange? Der US-Aktienmarkt ist weltweit am höchsten bewertetet, gibt Nobelpreisträger Robert Shiller zu bedenken. Die Gefahr, dass der Euro seine Kursgewinne an den Franken zurückgibt, geht aber nicht vom risikoscheuen Aktienanlegern, sondern von einem Hochschießen des Goldpreises aus.

Zwischen dem 23. März und 20. April 2018 kletterte der Euro von 1,1650 auf 1,2005 Franken. Der Dax stieg im fast auf den Tag genau selben Zeitraum 800 Punkte. Zuletzt hat sich die Stimmung an der Börse eingetrübt, woraufhin der Dax zwischenzeitlich 300 Punkte verlor, während der EUR/CHF-Kurs auf 1,1925 zurückfiel.

Der Euro ist auch imstande gegen den Franken bei purzelnden Aktienkursen zuzulegen. Dafür gibt es einige Beispiele, das eindringlichste stammt von Anfang 2015, als die Notenbanken verhinderten, dass Dax, Dow und Co. in einen Bärenmarkt abtauchen (-20% Kursverlust), während der EUR/CHF-Kurs auf ein damaliges Post-Mindestkurs-Hoch bei 1,12 kraxelte.

Dem halten Skeptiker entgegen, dass seinerzeit die Eurozonen-Wirtschaft am Anfang ihrer Expansion stand. Inzwischen ist der Aufschwung im letzten Drittel. Auf die Frage, was Auslöser für die nächste Korrektur an den Aktienmärkten sein werde, sagt der bekannte Finanzmarkt-Ökonom Robert Shiller: Historische Daten zeigten, es brauche oft gar keinen Trigger. Die Nachricht, dass eine Korrektur angelaufen sei, reiche oft aus, so der Nobelpreisträger im Gespräch mit CNBC.


Für den EUR/CHF-Kurs wird es darauf ankommen, ob sich die Eurozone bei sinkenden Kursen an der Wall Street behaupten kann. Der einflussreiche US-Anleiheninvestor Jeffrey Gundlach hat gerade seine Prognose, wonach der US-Aktienindex S&P 500 im laufenden Jahr fallen wird, bekräftigt. Wie oben gesehen muss Gundlachs Aktienprognose die Anhänger eines möglichst hohen EUR/CHF-Kurses nicht unbedingt beunruhigen.

Bei Gold sieht das anders aus. Man habe das Gefühl, dass bei Gold "etwas Großes" anstehe, so Bondkönig Gundlach, dessen Prognosen sich in den letzen Jahren als erstaunlich zuverlässig herausstellten. Er sagt: Der Goldpreis könne um 1.000 Dollar zulegen. Sollte das als Sichere Hafen wahrgenommene Gold tatsächlich das Hoch vom September 2011 bei 1.920 Dollar ansteuern, wäre wohl auch die Fluchtwährung Schweizer Franken gefragt.

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