Franken-Kredite: Zins -und Wechselkursausblick bis 2019
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Franken-Kredite: Zins -und Wechselkursausblick bis 2019

"Langfristig orientierte Kreditnehmer finden in der Kreditwährung CHF attraktive Möglichkeiten, nicht zuletzt auch durch den womöglich wieder steigenden Zinsvorteil", sagt die DZ Privatbank. Aktuell ist der für Österreichs Franken-Kreditnehmer relevante CHF 3-Monats-Libor bei -0,75%, der CHF 1-Monats-Libor sogar bei -0,80%. Dem stehen ein 3-Monats-Euribor von -0,33% und ein 1-Monats-Euribor von -0,37% gegenüber.

Der Appetit in einen Euro-Kredit zu konvertieren ist nicht besonders groß, zumal die Banken ihre Schuldner zumeist nicht in einen Euribor-Darlehen, sondern in einen fixverzinslichen Euro-Abstattungskredit hineinbegleiten wollen. Einen Fixzins-Kredit haben die Schuldner allerdings im Prinzip schon, nur einen, der um einiges günstiger ist.

Seit drei Jahren treten die CHF-Libors bei -0,75% bis -0,80% auf der Stelle. Die UBS sagt nun: Das werde sich demnächst ändern, weil die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins erhöhen wird. An diese Prognose darf man jedoch ein Fragezeichen machen.

"Die SNB verfolgt einen sehr expansiven geldpolitischen Kurs mit einem Einlagesatz von -0,75 Prozent. Das verglichen mit Anfang 2017 deutlich höhere Euro-Franken-Niveau dürfte den eidgenössischen Währungshütern zwar willkommen sein. Für ein Ende der lockeren Geldpolitik ist es angesichts einer auf absehbare Zeit sehr niedrigen Inflationsrate aber noch deutlich zu früh", analysiert die DZ Privatbank

Mario Draghi hat eine Leitzinserhöhung in diesem Jahr ausgeschlossen: "Ich sehe kaum Chancen, dass die Zinsen in diesem Jahr steigen", sagte der Italiener letzte Woche. Weil der EUR/CHF-Kurs im Anschluss von 1,1740 auf 1,1540 absackte, war die Aussage für Franken-Kreditnehmer zunächst einmal eine schlechte Nachricht.

Auf der anderen Seite sorgt Draghi dafür, dass die Schweizer Zinsen noch lange tief bleiben werden und Franken-Schuldner sich den Zinsdienst weiter sparen. Denn SNB-Chef Thomas Jordan verfolgt eine Strategie des Hinterherhinkens. Soll heißen: Erst muss die EZB die Zinsen erhöhen, danach kommt die SNB.

Bei der UBS glaubt man, dass es sich Jordan bald anders überlegt. Auch das wäre für Franken-Kreditnehmer nicht notwendigerweise schlecht: Ihre Zinsen würden zwar steigen. Denn der UBS zufolge wird der Euro-Franken-Kurs bis Anfang 2019 auf 1,23 klettern. Damit lehnt sie sich weit aus dem Fenster. Sollte die SNB vor der EZB die Zinsen erhöhen, spräche das grundsätzlich eher für einen Rückfall des Euros Richtung 1,10 Franken.

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