EUR/CHF auf 1,20, sagt Schweizer Branchenprimus UBS
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EUR/CHF auf 1,20, sagt Schweizer Branchenprimus UBS

Hat sich der Euro hat mit seinem jüngsten Anstieg auf 1,1736 Franken (3-Jahreshoch) erst warmgelaufen? "EURCHF könnte kurzfristig auf 1,20 überschiessen, sollte sich jedoch um 1,16 stabilisieren", prognostiziert die UBS. Zwei Probleme muss der Euro meistern: 1) Schweizer Vermögensverwalter, die wie Franken-Kreditnehmer jahrelang unter dem weichen Euro gelitten haben, sind gebrannte Kinder. 2) Eine Kaufempfehlung für Schweizer Aktien von Morgan Stanley.

Der Euro dürfte laut der UBS bei 1,20 Franken auf größeren Widerstand stoßen. Hintergrund sind langfristige Investoren, die von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vor knapp drei Jahren mit der Aufhebung des Mindestkurses geschröpft wurden. Diese institutionellen Anleger haben es wie viele Franken-Kreditnehmer in Österreich gemacht: Aussitzen.

"Eine Rückkehr des Wechselkurses zu 1,20 wäre eine Chance, um diese (Euro-) Positionen wieder "glattzustellen", erklärt der UBS-Analyst Daniel Trum. Es lässt sich nur darüber mutmaßen, wen die UBS genau meint. Wahrscheinlich hat sie Schweizer Vermögensverwalter und Privatbanken im Auge, deren Währungsallokationen der SNB ähneln.


Mehr als 6 Billionen Franken an Wertpapieren verwahren Schweizer Banken und Vermögensverwalter. Zum Vergleich: Das um ein Vielfaches größere Deutschland kommt mit den Geldvermögen seiner privaten Haushalte auf 5,7 Billionen Euro. Wenn also die Schweizer Vermögensverwalter Euros "glattstellen" und in den Franken zurückgehen, wird das den EUR/CHF-Kurs nach unten drücken.

"Wir haben uns entschieden eine Übergewichtung des Schweizer (Aktien-) Marktes zu einer unserer wichtigsten Empfehlung für Anfang 2018 zu machen", zitiert das US-Finanzmagazin Barron's aus einem Research-Papier von Morgan Stanley. Die Schweizer Konjunktur verstärke sich. Hinzu komme, dass die Gewinnschätzungen für 2018 und 2019 für börsengelistete Unternehmen "vielversprechend steigen", begründet die US-Bank.

Ausblick:
Klettert der Euro auf 1,20 Franken, tauschen Schweizer Vermögensverwalter ihre Euros in Franken ein, wodurch die Anstiegsdynamik des EUR/CHF-Kurses zum Erliegen kommt. Gehen dann noch internationale Anleger verstärkt in den Schweizer Aktienmarkt, führen Kapitalzuflüsse zu Gunsten der Schweiz zu einer erhöhten Franken-Nachfrage.