EUR/CHF-Ausblick: "The Sky is Clear"
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EUR/CHF-Ausblick: "The Sky is Clear"

"Die Situation bleibt fragil. Wir haben Negativzinsen, und wir sind immer bereit, an den Devisenmärkten zu intervenieren", sagt SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg. Das scheint ein wenig übertrieben. Der Euro ist aktuell bei 1,17 Franken. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat das letzte Mal Anfang 2017 Stützungskäufe durchgeführt. Der Euro war damals bei 1,06-1,07 Franken.

Offenbar rechnet man bei der SNB mit dem Schlimmsten: Man könne nicht davon ausgehen, dass das aktuelle Kursvniveau von 1,17 unantastbar sei. "Es kann irgendetwas passieren, das wir gar nicht auf dem Radar haben", warnt Zurbrügg laut einer Reuters-Meldung. Der Schweizer Franken habe seine Funktion als Sicherer Hafen in Krisenzeiten beibehalten.

Bedenkenträger haben an den Börsen einen sehr schweren Stand. Papiergeld jeglicher Couleurs erlebt seit Monaten einen Siegeszug sondergleichen. Ein Beispiel: Der Zins auf 10-jährige Staatsanleihen aus Portugal ist aktuell ultratief bei 1,87%, während 2-jährige US-Staatsanleihen mit 1,79% verzinst werden.

Wenn sich Portugal für zehn Jahre Geld leiht, muss es dafür etwa gleich hohe Zinsen zahlen wie die USA bei einer Kreditaufnahme für zwei Jahre. Das ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Anleihemärkte überzogen haben. Portugals Kreditwürdigkeit ist nur eine Stufe über dem Ramschniveau, während die Ratingagenturen den USA eine ausgezeichnete Bonität zugestehen.

Im Übrigen gilt die Devise: Je länger man Geld verleiht, um so höher ist das Risiko, es nicht zurückzubekommen. Dass Portugal auf Sicht von zehn Jahren ein so guter Schuldner wie die USA auf Sicht von zwei Jahren sein soll, erscheint völlig abstrus.


Aktuell sieht es nicht danach aus, dass beim EUR/CHF-Kurs noch etwas anbrennen könnte. Der Aufwärtstrend ist intakt. Je länger ein Trend dauert, umso schwerer wird es ihn zu brechen. Das sieht man besonders gut am US-Aktienmarkt. Dort geht es mittlerweile seit knapp neun Jahren nach oben. Der Aufwärtstrend wird immer stärker, und es bräuchte schon irgendein Mega-Event, um ihn zu brechen.

Zwar kommt der Aufwärtstrend des EUR/CHF-Kurses nicht so gleichförmig und elegant daher wie am US-Aktienmarkt. Das spielt aber keine Rolle, zumal Trendlinien subjektiv sind und recht beliebig eingezeichnet werden können. Entscheidend ist: Der EUR/CHF-Kurs markiert konsequent Höhere Hochs (HH) und Höhere Tiefs (HT).
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