Dem Euro fehlt die Ausdauer
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Dem Euro fehlt die Ausdauer

Erst sieht es nach einem Durchmarsch des Euros auf 1,18 Franken aus. Der EUR/CHF-Kurs klettert auf 1,1722 und erreicht den höchsten Stand seit Anfang 2015. Dann kommt es zu einem empfindlichen Rücksetzer. Die Devisennotierung fällt in einer schnellen Bewegung auf 1,1670. Die Wucht des Zurückprallers verdunkelt den Ausblick.

Die tiefen Zinsen sind sicherlich ein wichtiger Grund, warum es der Euro bisher nicht geschafft hat, sich in den Bereich 1,18-1,20 vorzutasten. Der Zins auf 10-jährige deutsche Bundesanleihen sinkt auf 0,34%. Das Hoch vom Sommer bei 0,60% rückt in die Ferne. In Frankreich liegt der vergleichbare Zins bei 0,68% - nach knapp 1% zur Jahresmitte.



Bleibt abzuwarten, ob der EUR/CHF-Kurs einen vierten Versuch startet, die Marke bei 1,17 deutlich zu übersteigen. Neben dem aktuellen Zurückpraller gibt es zwei weitere: Am 17. November kam ein Anstieg ebenfalls bei 1,1722 zum Erliegen. Es folgte eine Talfahrt auf 1,1590. Am 26. Oktober kletterte der Euro auf 1,1710, bereits einen Tag später war er mit 1,1560 deutlich tiefer.

Solange sich der Euro über einer wichtigen Unterstützungszone bei 1,1540-90 Franken hält, kann es jederzeit zu einem erneuten Angriff auf die Höchstmarken bei 1,1722, die einen Widerstand bilden, kommen. Aus fundamentaler Sicht bleibt abzuwarten, ob Anleger den Franken wegen dem extrem negativen Einlagenzins (-0,75%) der Schweizerischen Nationalbank (SNB) weiter links liegen lassen werden.