Zur Lage von Franken-Kreditnehmern in Österreich im Oktober
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Zur Lage von Franken-Kreditnehmern in Österreich im Oktober

Der verflixte Tilgungsträger: Er bereitet Franken-Kreditnehmern laut einer Studie der Finanzmarktaufsicht (FMA) in Wien Sorge. Es existiert eine Deckungslücke zwischen Tilgungsträger und ausstehender Kreditschuld. Dafür gibt es zwei Gründe: Der im historischen Vergleich mit aktuell 1,14 Franken immer noch schwache Euro und Tilgungsträger mit dem Merkmal "Austria First".

Bei den meisten Franken-Krediten in Österreich handelt es sich um Tilgungsträger-Kredite, berichtet die FMA. Dabei wird die Kreditschuld am Laufzeitende zumeist mit einer Lebensversicherung zurückbezahlt. Die Lebensversicherungen sind in der Regel fondsgebunden, d. h. es werden Aktien gekauft.

Österreichs Aktienmarkt hinkt hinterher: Der Zählerstand des ATX beträgt aktuell 3.293 Punkte. Trotz eines kräftigen Anstiegs in den letzten 15 Monaten von 58% (im Juni 2016 stand der ATX bei 2.084 Punkten), lässt die langfristige Performance zu wünschen übrig. So ist der ATX immer noch deutlich tiefer als zwischen 2005 und 2008. Das Rekordhoch vom Juli 2007 bei 4.971 Punkten ist in weiter Ferne.


Ein großer Teil der ausstehenden Franken-Kredite in Österreich wurde zwischen 2005 und 2008 aufgenommen und damit zu einem Zeitpunkt, als Österreichs Aktienmarkt überhitzt war. Wer hingegen einen Tilgungsträger sein Eigen nennt, der auch in deutsche Aktien oder gar amerikanische investiert hat, steht deutlich besser da. Der Dax ist kurz vor einem Rekordstand, MDax und S&P 500 sind bereits auf Allzeithochs.

Die FMA spricht von einer Tilgungsträgerlücke, die sich bei den in Österreich ausstehenden Fremdwährungskrediten auf sechs Milliarden Euro belaufe. Wie lässt sich diese Lücke schließen?
  1. Der ATX muss Richtung 5.000 Punkte steigen, so dass fondsgebunden Lebensversicherung eine deutliche Wertsteigerung erfahren.
  2. Über den Wechselkurs ließe sich die Deckungslücke auch schließen. Dafür müsste der Euro von 1,14 über 1,20 Franken klettern.
  3. Am besten wäre, würden ATX und EUR/CHF-Kurs gleichzeitig steigen.

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